Was ist Regrowing und wie kannst du es nutzen?

Geht es dir auch so? Nach dem Gemüseschnibbeln bleibt oft einiges übrig, das im Müll landet. Einige dieser Reste kannst du aber leicht nutzen, um neues Gemüse daraus zu ziehen. Und genau darum geht’s beim Regrow oder Regrowing.

Wie funktioniert Regrowing?

Einfacher, als du jetzt vielleicht denkst. Mit dieser Methode kannst du bestimmte Teile von Pflanzen – wie Wurzeln, Stängel oder Blätter – ganz einfach wieder zum Wachsen bringen.

Egal, ob auf der Fensterbank oder im Garten: mit ein bisschen Geduld und den passenden Bedingungen lassen sich viele Gemüse- und Kräutersorten nachziehen.

Das Prinzip beruht auf der Fähigkeit von Pflanzenzellen, sich neu zu organisieren und weiterzuwachsen, wenn sie ausreichend Licht, Wasser und Nährstoffe bekommen.

Welche Pflanzen kann man für Regrowing nutzen?

Hier gilt: Pflanzen, die kleiner bleiben oder nur wenig Platz benötigen, funktionieren meist gut auf der Fensterbank. Für größere Pflanzen mit tiefen Wurzeln oder hohem Platzbedarf sind der Garten oder ein größerer Topf draußen besser geeignet.

1. Frühlingszwiebeln
   • Fensterbank geeignet: Ja
   • Methode: Stelle das Wurzelende in ein Glas Wasser und lasse die Pflanze nachwachsen.
2. Römersalat / Kopfsalat
   • Fensterbank geeignet: Ja
   • Methode: Um neue Blätter sprießen zu lassen, den Strunk ins Wasser setzen.
3. Karottengrün
   • Fensterbank geeignet: Ja
   • Methode: Schneide die Spitze der Karotte ab und lege sie in flaches Wasser, um aromatisches Grün zu erhalten.
4. Basilikum
   • Fensterbank geeignet: Ja
   • Methode: Ein paar Stängel in ein Glas Wasser stellen und nach wenigen Tagen bilden sich Wurzeln.
5. Knoblauch (Sprossen)
   • Fensterbank geeignet: Ja
   • Methode: Eine Zehe ins Wasser und leckere Sprossen sprießen.
6. Sellerie
   • Fensterbank geeignet: Ja
   • Methode: Den unteren Teil in Wasser stellen, es wachsen neue Blätter.
7. Koriander
   1. Fensterbank geeignet: Ja
   2. Methode: Setze einen Stängel in Wasser, sobald Wurzeln gewachsen sind, kann er in Erde umgepflanzt werden.
8. Petersilie
   • Fensterbank geeignet: Ja
   • Methode: Stängel in Wasser setzen, bis sich Wurzeln bilden, dann in Erde umpflanzen.
9. Ingwer
   • Fensterbank geeignet: Ja, aber langsamer – für optimales Wachstum in Garten pflanzen.
   • Methode: Setze ein Stück der Ingwerknolle in die Erde, es wird anfangen, neue Triebe zu bilden.
10. Kartoffeln
    • Fensterbank geeignet: Nein, besser für Garten
    • Methode: Pflanze eine gekeimte Kartoffel in die Erde, sie wird neue Kartoffeln bilden.
11. Zwiebeln
    • Fensterbank geeignet: Ja, aber sehr langsam – besser im Garten
    • Methode: Setze den unteren Teil der Zwiebel in Wasser oder direkt in Erde.
12. Süßkartoffeln
    • Fensterbank geeignet: Ja
    • Methode: Stecke eine Süßkartoffel in Wasser, sobald sie Triebe und Wurzeln bildet, kann sie in Erde gesetzt werden.
13. Lauch
    • Fensterbank geeignet: Ja
    • Methode: Stelle das Wurzelende in Wasser, und es wird weiterwachsen.
14. Ananas (Krone)
    • Fensterbank geeignet: Nein, besser im Garten oder Topf im Freien
    • Methode: Die Krone in Wasser setzen, bis Wurzeln entstehen, dann in Erde umpflanzen.
15. Fenchel
    • Fensterbank geeignet: Ja
    • Methode: Den Strunk in ein Glas Wasser setzen, es bilden sich neue Blätter.
16. Rosmarin
    • Fensterbank geeignet: Ja
    • Methode: Ein Stängel in Wasser setzen, bis Wurzeln wachsen, dann in Erde umpflanzen.
17. Zitronengras
    • Fensterbank geeignet: Ja
    • Methode: Den unteren Teil der Stängel in Wasser setzen, es wächst wieder nach.

Aber nicht alle Pflanzen eignen sich gleich gut für das Regrowing. Fruchtgemüse wie Gurken, Paprika, Tomaten oder Zucchini funktioniert leider nicht.

Lohnt sich Regrow?

Auf jeden Fall.

Vor allem, wenn du an nachhaltigen und ressourcenschonenden Methoden interessiert bist, um frische Lebensmittel zu Hause anzubauen. Und Spaß macht es obendrein.

Es ist nicht nur eine großartige Möglichkeit, Abfälle zu reduzieren, sondern eine kostengünstige Alternative, das ganze Jahr über immer einige Zutaten frisch zur Hand zu haben.

Und es kann eine tolle Aktivität für Kinder sein.

Kein Licht ohne Schatten: Die Ausbeute beim Regrowing ist natürlich nicht mit einer vollständigen Ernte aus einem Garten oder einem Hochbeet vergleichbar.

Persönlich finde es super und experimentiere immer mal wieder – mit mehr oder weniger Erfolg – mit Pflanzen, die bei jedem, nur bei mir nicht „regrowen“. Oder auch: Ich schmeiß’ einfach alles mal testweise in Wasser und/oder Erde und warte, was passiert.

Und wenn’s dann klappt: Die Aromatik der selbst gezogenen Kräuter und Gemüse ist einfach unvergleichlich.

Versprochen!

Wenn du also Platz und Geduld hast, ist Regrowing eine tolle Methode, um das Gärtnern in deine Küche zu bringen!