Hinter dem heutigen Türchen versteckt sich ein – zu Recht als „Allgewürz“ bekannt gewordenes – Multitalent der Weihnachtsküche: Piment.
Mit seinem aromatischen Geschmack, der an eine Mischung aus Muskatnuss, Zimt und Nelken erinnert, hat Piment eine besondere Bedeutung in unserer Weihnachtsbäckerei – hauptsächlich in Lebkuchen.
Aber er passt auch perfekt in die winterliche Küche, wenn würzige und wärmende Aromen dominieren.
Wissenswertes über Piment
Die kleinen, runden Körnchen, die auch als „Nelkenpfeffer“ bekannt sind, kommen ursprünglich aus Mittelamerika und sind dort elementarer Bestandteil der Küche Jamaikas und seines jerked meat (Fleisch, das mit Jerk-Paste, einer fermentierten Gewürzmischung mit Piment, mariniert und dann weich geschmort wird).
Kolumbus entdeckte Piment für Europa auf seiner 2. Reise in die Amerikas auf Jamaika. Und wieder lag er falsch – als er sie als pimienta, also Pfeffer, nach Europa brachte.
Durch die Engländer wurde Piment später ein Erfolgsrezept: Als allspice wird es hier in Mixed Pickles oder Relish verwendet, hat seinen Platz in Kompotten, Marmeladen und Chutneys gefunden und wird auf der Insel reichlich benutzt.
Heute ist Piment weltweit zu Hause, bei uns, besonders in der Weihnachtszeit. Aber: auch hier ist Piment vielseitiger unterwegs, als man manchmal glaubt. Ob im Sud für eingelegtes Gemüse oder Matjes oder als unverzichtbare Zutat in Bratwurst – und da geht noch mehr.
Aroma & Geschmack
Piment hat einen würzigen, warmen Geschmack, der an eine Mischung aus Nelken, Muskatnuss und Zimt erinnert, dabei aber deutlich milder und weniger scharf ist.
- Würzig und süß: Piment besitzt eine feine Balance zwischen süßen und würzigen Aromen, die perfekt zu winterlichen Zutaten wie Kürbis, Äpfeln, Cranberrys und Nüssen passt.
- Vielseitig: Piment lässt sich sowohl in süßen als auch in herzhaften Gerichten verwenden. Es harmoniert hervorragend mit Aromen wie Schokolade, Vanille, Zimt und auch mit kräftigen Zutaten wie Pilzen, Zwiebeln und Wurzelgemüse.
Piment harmoniert nicht nur mit Nelken, Lorbeer und Wacholder. Versuch doch mal Anis, Ingwer, Basilikum oder Minze, Salbei, Kardamom oder Fenchel.
So setzt du Piment richtig ein
Piment ist ein sehr intensives Gewürz, das in kleinen Mengen eine große Wirkung entfaltet. Ein oder zwei Pimentkörner reichen oft aus, um ein ganzes Gericht zu aromatisieren.
Am besten gibst du Piment früh in den Kochprozess, sodass sich sein Geschmack gleichmäßig entfalten kann.
Du kannst die ganzen Körnchen mitkochen und sie später entfernen, oder das Gewürz in gemahlener Form verwenden, je nach Vorliebe.
Rezeptidee: Linsenpastete mit Piment, Lorbeer und Wacholderbeeren
Koche grüne oder braune Linsen weich und stelle sie beiseite. Brate Zwiebeln, Karotten und Sellerie in Olivenöl an. Gib Knoblauch, Lorbeerblätter und zerdrückte Wacholderbeeren dazu und röste alles kurz an.
Rühre Tomatenmark ein und füge dann die Linsen, Gemüsebrühe, Sojasauce und gemahlenen Piment hinzu.
Lass die Mischung etwa 10-15 Minuten köcheln, damit sich die Aromen verbinden und die Flüssigkeit etwas reduziert. Entferne die Lorbeerblätter und rühre grob gehackte Walnüsse sowie Haferflocken oder Semmelbrösel unter.
Würze mit Salz, Pfeffer und Thymian. Drücke die Masse in eine gefettete Kastenform und backe sie bei 180 °C etwa 40-45 Minuten.
Lass die Pastete vor dem Servieren etwas abkühlen und genieße sie pur oder garniere sie mit pflanzlicher Sahne oder Tomatensauce!
Perfekt als Hauptgang oder Beilage, pur, mit veganer Bratensauce oder als Füllung in Teigtaschen.
Besonders praktisch: sie lässt sich gut vorbereiten und aufbewahren.
Manchmal muss es einfach einfach sein. Nicht immer braucht es ein ausgeklügeltes Gewürzprogramm im Topf.
Einfach Piment nehmen. Es wird oft als Mischung von Zimt, Nelken und Muskatnuss beschrieben. Und es ist in der Tat geschmacklich eine eigenständige Gewürzmischung.
Damit ist es eine wunderbare Alternative, wenn es schnell und einfach gehen muss, und unser geliebtes 5-Gewürzepulver nicht passt.
Und ja, Piment passt hervorragend zu weihnachtlichen Gebäckstücken, klar – aber auch zu Schokoladenkreationen (ich sag’ nur: Heiße Schokolade) oder Kompott. Oder gib eine Prise Piment in einen Pudding oder an eine Fruchttorte. Lecker!
Probier Piment in Eintöpfen, Currys oder in Saucen, die zu Linseneintopf, gebackenem Gemüse oder gefülltem Kürbis passen.
Oder mal mit Chili …
Täglich grüßt
Nicht nur ein neues Türchen, auch eine andere Sprache. Heute „Frohe Weihnachten“ auf Englisch:
Merry Christmas!
Übrigens:
Es gibt mehrere „Weihnachtsinseln“ auf der Welt – und das nicht, weil es dort besonders weihnachtlich ist! Diese Inseln verdanken ihren Namen vielmehr der Tatsache, dass sie an den Weihnachtstagen entdeckt wurden. Die bekannteste dieser Inseln befindet sich im Indischen Ozean und wurde 1777 von Captain Cook entdeckt.
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