Länderküche Niederlande: Alles Käse? Wetten nicht!

10.11.2024

Die traditionelle niederländische Küche ist einfach, aber herzhaft – perfekt für das wechselhafte Wetter und das Leben am Wasser. Klassiker wie Kartoffel-Gemüse-Stampf, Eintopf oder Pfannkuchen bringen ein Stück niederländische Gemütlichkeit auf den Teller. Und das geht auch pflanzenbasiert

Was ist die niederländische Küche?

Viele, dazu gehört auch mein niederländischer Mann, sagen, dass es eigentlich keine gibt und sie eine Fusion aus ruralen Gerichten und Einflüssen aus der Kolonialzeit ist. Eine Küche, die sich vorwiegend im Bereich der Snack- und Fast-Food-Küche etabliert hat und erst seit einigen Jahren ihre lange praktizierte uniforme Einfachheit abschüttelt.

Und ja, die heutige niederländische Küche gilt als Ergebnis dieser langen Entwicklung. Man ist sich bewusst geworden, welchen Schatz an regionalen Gerichten es gibt. Und so werden viele traditionelle Gerichte weiterhin zu wahrem Wohlfühlessen zubereitet. Oder mit kulinarischer Kreativität neu auf Weltklasse-Niveau interpretiert.

Die Bestenliste der heimischen Küche führt dabei immer noch Fleisch-Gemüse-Kartoffel-Gerichte, Eintöpfe und Frikadellen. Aber auch Pasta und Nachspeisen sowie die allgegenwärtige Erdnussbutter (pindakaas) und Erdnusssauce (satésaus).

 

Ein kurzer Ausflug in die Geschichte der niederländischen Küche

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Um diese Entwicklung zu verstehen, tauchen wir einmal kurz – wirklich nur kurz, versprochen – in die niederländische Kulinar-Geschichte ab:

Da die Niederlande lange Zeit ein landwirtschaftlich geprägtes Land waren, dominieren in der traditionellen Küche einfache, sättigende Gerichte, die auf lokalen und saisonalen Zutaten basieren.

Auch als im 17. Jahrhundert, als „Goldenes Zeitalter“ benannt, die Niederlande zu einem Zentrum des Welthandels wurden, blieb die Küche bescheiden. Ein bisschen französisch und ein bisschen gewürzter, aber bis ins 20. Jahrhundert blieb alles sehr überschaubar.

Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die niederländische Imbisskultur immer mehr Fahrt auf. Bereits in den 1920ern entstanden „Lunchrooms“, die später durch Automaten, an denen man Essen ziehen konnte, abgelöst wurden. Diese sogenannte snackmuur (Snackwand) ist bis heute Teil der niederländischen Imbisskultur.

Die Einflüsse der Kolonialgeschichte auf die traditionellen Gerichte der niederländischen Küche sind zunächst gering. Während der niederländischen Besetzung Indonesiens wurde die dortige Küche dem Geschmack der Niederländer angepasst. Diese Gerichte kamen erst nach der Unabhängigkeit Indonesiens in die Niederlande. In der indonesischen Küche sind sie bis heute vielfach unbekannt: wie die Reistafel mit ihren vielen gleichzeitig servierten Gerichten oder das sehr beliebte Nasi Goreng (Reisgericht mit Gemüse, Fleisch oder Tofu). Die sogenannte indo-holländische Küche ist ein eigenes Thema, teilweise überlappend, teilweise parallel zur heutigen niederländischen Küche.

Übrigens – wenn wir hier niemals von „Holländisch“ reden: Niederländer und Niederländerinnen, die nicht aus einer der beiden holländischen Provinzen Nord- oder Süd-Holland stammen, sind keine „Holländer“. Dort leben zwar die meisten Menschen, aber das wäre, als würde man uns Deutsche alle als Rheinländer und Rheinländerinnen… bezeichnen.

Anmerkung

Und wenn wir schon dabei sind – etwas, was uns immer wieder mal aufregt: im Niederländischen sind Namensbezeichnungen in Kombination mit van, van der, van’t und de alltäglich. Sie sind Bestandteile des Namens und keine Titel. Das Weglassen – wie wir es mit dem deutschen „von“ gerne tun – ist daher absolut nicht OK.

Das Schlimme daran: eine freundliche Korrektur wird auch mal mit Augenrollen und/oder genervtem Gesichtsausdruck bedacht. Am besten sogar noch mit völliger Missachtung.

Bei allem Verständnis, dass Nachnamen oft schwierig sind: In unserer multikulturellen Welt erwarten wir eigentlich Besseres. Oder möchte Herr Müller demnächst mit Herr Müll oder Frau Kaufmann mit Frau Mann angesprochen werden? Sicher nicht …

Aroma und Geschmack

Herzhafte, kräftige Grundtöne, die durch einfache Gewürze wie Senf und Pfeffer sowie natürliche Aromen der Zutaten, oft Zwiebeln und Lauch, die Küche prägen.

Der dezente Einsatz von Muskatnuss und Nelken verleiht vielen Gerichten eine leicht würzige Nuance, besonders Eintöpfen und Suppen.

Milchprodukte wie Butter und Käse bringen eine cremige und milde Note.

In Desserts und Gebäck finden sich oft Sirup (stroop), Zimt und Vanille, die warme und süße Würze verleihen.

Basiszutaten

  • Kartoffeln: Sie spielen in vielen Gerichten eine zentrale Rolle und werden häufig in verschiedenen Formen serviert (gekocht, gestampft, gebacken oder frittiert).
  • Gemüse: Kohlarten (vor allem Grünkohl und Weißkohl), Möhren, Rüben, Lauch und Zwiebeln sind typisch für die niederländische Küche.
  • Fleisch und Fisch: Schweinefleisch und Rindfleisch sind weitverbreitet, ebenso wie Fisch, vor allem Hering, der eine besondere Rolle in der niederländischen Kultur spielt.
  • Milchprodukte: Die Niederlande sind bekannt für ihre Käsesorten, allen voran Gouda und Edamer. Milchprodukte werden nicht nur als Beilage, sondern oft auch als Hauptzutat verwendet.
  • Getreide und Brot: Roggen und Weizen sind die Grundgetreidearten. Roggenbrot (roggebrood) sowie Sandwichbrot sind beliebte Brotprodukte.

 

Einige Sitten und Bräuche rund ums Essen

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  • Königs- oder Königinnentag: Es wird im ganzen Land der Geburtstag des Staatsoberhauptes gefeiert. Dazu werden auch möglichst viele Speisen und Getränke in oranje (orange) – der Farbe des Königshauses –  gefärbt: Getränke, Käse, Kuchen und und und …
  • Gemeinsames Kaffeetrinken: Zwischen 10 und 11 Uhr vormittags wird gerne zusammen ein kopje koffie (Tässchen Kaffee) getrunken. Vor allem im familiären Bereich findet sich dies als Beispiel der typischen niederländischen Geselligkeit beim gemeinsamen Kaffeetrinken an Wochenenden wieder.
  • Beschuit met Muisjes: Zur Geburt eines Kindes wird Zwieback (beschuit) mit den sog. Muisjes (Mäuschen) bestreut: Anissamen, die mit rosafarbenem oder blauem und weißem Zuckerguss überzogen sind. Ihr Aussehen erinnert an Mäuschen, daher der Name. Muisjes ist heute eine eingetragene Marke und als Streusel oder gemahlen erhältlich.
  • Nikolaustag: Früher der traditionelle Geschenktag für die Kinder, wird heute noch die Ankunft von Sinterklaas (Sankt Nikolaus basierend auf Nikolaus von Myra) mit der umstrittenen Figur des Zwarte Piet (Schwarzer Piet) in den Niederlanden jedes Jahr Ende November gefeiert (und live im Fernsehen übertragen). Zum Nikolaustag, am 05.12., werden gerne spekulaas (Spekulatius), pepernoten (kleine Kugeln mit Lebkuchengewürz), Schoko-Buchstaben und andere Knabbereien verteilt.
  • Haringhappen: Wenn im Juni der neue Hering (Hollandse Nieuwe) gefangen wird, werden – am besten direkt vom Kutter – die sonst mit Zwiebeln und Gurken verzehrten Heringe direkt gegessen. Der ausgenommene Hering (ohne Kopf) wird dabei am Schwanzende gehalten und in einem Happen abgebissen.

 

Traditionelle Gerichte und pflanzen­basierte Inspirationen

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Der traditionelle niederländische Stil ist bodenständig und einfach, oft gekennzeichnet durch Eintopfgerichte, die eine Kombination aus Fleisch, Kartoffeln und Gemüse vereinen.

Die Gerichte sind häufig deftig und sättigend und werden traditionell ohne viele Gewürze zubereitet.

Und jetzt lass uns die Gerichte anschauen und uns pflanzenbasierte Inspirationen holen.

 

Appeltaart (Niederländischer Apfel­kuchen)

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Originalrezept

Beschreibung: Die niederländische Appeltaart ist eine tief gefüllte, rustikale Apfeltorte mit knuspriger Kruste und einer Füllung aus Äpfeln, Rosinen und Gewürzen. Im Vergleich zu anderen Apfelkuchen wird die Appeltaart oft in einer Springform gebacken, wodurch sie eine hohe Füllung und eine dichte, mürbe Kruste erhält. Häufig wird sie mit Zimt verfeinert und warm mit Schlagsahne oder einer Kugel Vanilleeis serviert.

Hauptzutaten: Äpfel, Mürbeteig, Rosinen, Zimt, Zucker, Butter

Aromen- und Geschmacksprofil: Eine harmonische Mischung aus süßen und säuerlichen Äpfeln, warmem Zimt und einer knusprigen, leicht buttrigen Kruste. Der Kuchen bietet eine Kombination aus saftigem Inneren und knuspriger Außenschicht.

Pflanzliche Interpretation

Ansatz: Die pflanzliche Version setzt auf vegane Butter oder Margarine für den klassischen Mürbeteig und nutzt statt herkömmlicher Schlagsahne pflanzliche Alternativen. Die Füllung bleibt den originalen Aromen treu, wobei du Ahornsirup oder Agavendicksaft für eine sanfte Süße verwenden kannst. Wähle säuerliche Apfelsorten wie Boskop oder Elstar, um den frischen, fruchtigen Geschmack zu bewahren und gut mit den Gewürzen zu harmonieren.

  • Varianten: Eine Handvoll gehackter Walnüsse oder Haselnüsse in der Füllung verleiht dem Kuchen eine knackige Textur und einen warmen, nussigen Geschmack.
  • Mit Äpfeln und Birnen erhältst du einen interessanten Akzent und fügst eine leichte Honignote hinzu, die gut mit Zimt harmoniert.
  • Probier doch mal die Kombination aus Ahornsirup und Kardamom, was dem Kuchen einen leicht würzigen, besonderen Geschmack verleiht. Besonders gut für einen herbstlichen Ton.
  • Perfekt in der Herbst- und Winterzeit ist der fruchtige Twist mit Cranberrys. Die bieten als Ergänzung zur Apfelfüllung einen säuerlichen Kontrast und einen schönen Farbakzent.

Unser Tipp: Ein wenig Zitronenabrieb in der Füllung hebt die Aromen und bringt eine leichte Frische.

Besonders lecker finden wir warme Appeltaart mit einer Kugel pflanzlichem Vanilleeis oder etwas veganer Sahne …

 

Bruine Bonensoep (Braune Bohnensuppe)

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Originalrezept

Beschreibung: Herzhaftes und nahrhaftes Gericht, das oft als deftiger Eintopf serviert wird. Die Basis der Suppe bilden braune Bohnen, die zusammen mit Gemüse wie Zwiebeln, Karotten und Sellerie gekocht werden. Ein rauchiges Aroma wird häufig durch die Zugabe von Räucherspeck oder Wurst erzeugt. Die Suppe ist besonders in den kälteren Monaten beliebt und zeichnet sich durch ihre Sämigkeit und den kräftigen Geschmack aus.

Hauptzutaten: Braune Bohnen, Zwiebeln, Karotten, Sellerie, Räucherspeck oder Wurst, Brühe, Lorbeerblätter, Pfeffer, Salz

Aromen- und Geschmacksprofil: Leichter erdiger Charakter der Bohnen, kombiniert mit der Herzhaftigkeit von Räucherspeck und Wurst. Das Gemüse sorgt für eine leichte Süße, während die Gewürze wie Lorbeer und Pfeffer eine angenehme Würze und Frische bringen.

Pflanzenbasierte Interpretation

Ansatz: Die pflanzliche Version lässt sich leicht herstellen, indem man den Räucherspeck oder die Wurst durch geräucherten Tempeh oder Seitan ersetzt. Um die herzhafte, würzige Note beizubehalten, können Rauchsalz oder Flüssigrauch verwendet werden. Auch die Brühe bleibt pflanzlich, indem du eine Gemüsebrühe nutzt. Die restlichen Zutaten bleiben unverändert, sodass der Geschmack der Bohnen und des Gemüses weiterhin im Vordergrund steht.

Varianten:

  • Geräucherter Tempeh oder Räuchertofu sind großartige Alternativen zu Fleisch. Sie können zudem Rauchsalz oder Flüssigrauch ersetzen und bringen eine rauchige Tiefe in die Suppe.
  • Wenn du mehr Gemüse in der Suppe haben möchtest – go for it. Ob Lauch, Karotten, Sellerie, Paprika, Kartoffeln oder Grünkohl, hier passt fast alles.
  • Auch schwarze Bohnen und getrocknete Tomaten, um einen mexikanisch inspirierten Touch zu verleihen oder Kidneybohnen mit geräucherten Mandeln, Karotten und Knoblauch für eine unerwartet nussige Tiefe.

Unser Tipp: Für eine besonders cremige Konsistenz kannst du einen Teil der gekochten Bohnen pürieren und wieder in die Suppe geben.

 

Erwtensoep (Erbsensuppe)

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Originalrezept

Beschreibung: Erwtensoep, auch bekannt als Snert, ist eine gebundene, herzhafte und sehr sättigende Erbsensuppe. Diese Suppe wird meist aus grünen halben Erbsen, Gemüse, Schweinshaxe und geräucherter Wurst zubereitet. Sie ist ein beliebtes Wintergericht, z. B. bei den Eislauf-Events. Die Suppe wird oft lange gekocht, sodass die Erbsen eine cremige Konsistenz erreichen und die Aromen sich gut entfalten können. Meist wird sie mit Roggenbrot gegessen, das früher dick mit Butter und/oder Katenspeck belegt war – heute darf’s auch Käse sein.

Hauptzutaten: Grüne halbe Erbsen, Haxe, Lauch, Kartoffel, Selleriegrün oder Petersilie, Wurst

Aromen- und Geschmacksprofil: Herzhaft, leicht rauchig und deftig, mit einer natürlichen Süße der Erbsen.

Pflanzenbasierte Interpretation

Ansatz: Die pflanzenbasierte Version bewahrt die sämige Konsistenz und den herzhaften Charakter des Originals. Anstelle von Rauchwurst können geräucherte Zutaten wie Räuchertofu oder geräuchertes Paprikapulver verwendet werden, um die Rauchnote zu erzeugen. Die Kombination aus getrockneten grünen Erbsen und pflanzlicher Brühe sorgt für die typische Fülle und Cremigkeit der Suppe.

Varianten:

  • Um die Suppe abwechslungsreich zu gestalten, können verschiedene Gemüsesorten hinzugefügt werden. Probiere zum Beispiel, Petersilienwurzeln für eine erdige Süße oder Fenchel für einen leichten Anisgeschmack zu integrieren.
  • Auch das Hinzufügen von geröstetem Knoblauch kann der Suppe eine tiefe, aromatische Note verleihen.
  • Für zusätzliche Komplexität könnten geröstete Kürbiskerne oder Walnüsse als Topping dienen, die einen knackigen Kontrast zur cremigen Suppe bieten.
  • Um eine süßliche Richtung hinzuzufügen, experimentiere mit karamellisierten roten Zwiebeln oder Süßkartoffeln, die der Suppe eine unerwartete Dimension verleihen.
  • Eine Prise Kreuzkümmel oder geräucherter Paprika kann den Eintopf ganz leicht aufpeppen.
  • Frische Minze oder Koriander können der Suppe eine überraschende Frische verleihen, während Avocado für einen cremigen Akzent sorgt, der die Konsistenz zusätzlich bereichert.
  • Ein Spritzer Limettensaft am Ende des Kochens bringt eine spritzige Säure ins Spiel und hebt die Aromen der Suppe hervor.
  • Und wenn du mehr Spannung in die Suppe bringen möchtest – bring Schärfe durch Senf, Meerrettich, aber auch Sambal Oelek oder Sambal Manis, Barbecuesauce oder Chiligewürzen wie Cayenne, Jalapeño oder Chipotle ins Spiel.

Unser Tipp: Vorkochen! Schmeckt am nächsten Tag wieder aufgewärmt noch viel besser.

 

Frikandel (Niederländische Brat­wurst)

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Originalrezept

Beschreibung: Die Frikandel zählt zu den beliebtesten Snacks in den Niederlanden und Belgien. Im Gegensatz zu typischen Bratwürsten wird sie nicht im Darm geformt, sondern als glatte, brätartige Wurst. Häufig frittiert, erhält sie außen eine knusprige, innen jedoch saftige Konsistenz. Traditionell wird die Frikandel oft mit einer Kombination aus Zwiebeln, Curry-Ketchup und Mayonnaise serviert – als „Frikandel Speciaal“ bekannt.

Hauptzutaten: Hackfleisch, Gewürze, Kartoffeln, Ei

Aromen- und Geschmacksprofil: Frikandel hat einen würzigen, leicht pikanten Geschmack mit einer dezenten Muskatnote. Die außen knusprige und innen saftige Struktur macht sie zu einem herzhaften Genuss, hauptsächlich in Kombination mit den traditionellen Saucen.

Pflanzenbasierte Interpretation

Ansatz: Die pflanzliche Version basiert auf pflanzlichen Proteinen und Gewürzen, die den Geschmack und die Textur des Originals nachbilden können: Soja-, Erbsen- oder Weizenprotein als Basis, kombiniert mit Gewürzen wie Muskat und Pfeffer. Als pflanzliches Bindemittel sorgt Kartoffel- oder Kichererbsenmehl für die nötige Festigkeit.

Varianten: Neben Experimenten mit verschiedenen Gemüsen wie Zwiebeln, Paprika und Karotten, die du fein gehackt unter die Basis mischen kannst, kannst du auch Linsen-Frikandel eine Chance geben. Vermische dazu Linsen mit Kichererbsenmehl und würze mit kräftigen Gewürzen wie Knoblauch oder Zwiebelpulver.

Unser Tipp: Um die typische „Frikandel Speciaal„ zu genießen, serviere die pflanzliche Version wie das Original: Schneide die Frikandel längs auf, fülle sie mit Zwiebeln und garniere sie mit veganem Curry-Ketchup und pflanzlicher Mayonnaise.

 

Gehaktbal met Jus (Hackfleisch­bällchen mit Braten­sauce)

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Originalrezept

Beschreibung: Ein klassisches Gericht, das häufig in Kombination mit Kartoffeln und Gemüse serviert wird. Die Hackfleischbällchen, die oft aus Rinder- oder Schweinefleisch zubereitet werden, sind gut gewürzt und in einer aromatischen Bratensauce geschwenkt. Diese deftige Mahlzeit überzeugt mit einer herzhaften und leicht würzigen Note und wird oft gerne zu Hause als Familiengericht genossen.

Hauptzutaten: Rinder- oder Schweinehackfleisch, Zwiebeln, Gewürze, Sauce, Ei und altbackenes Brot

Aromen- und Geschmacksprofil: Deftig, würzig und umami-reich, mit einem Hauch von Zwiebeln und Kräutern. Die Bratensauce bringt eine tiefe Geschmacksnote, die das Hackfleisch ergänzt. Eine leichte Süße kann durch Zwiebeln oder eine Prise Zucker entstehen.

Pflanzenbasierte Interpretation

Ansatz: Die pflanzliche Version bewahrt die herzhafte und würzige Essenz des Originals und kann das Hackfleisch durch verschiedene pflanzliche Alternativen ersetzen. Die Bindung erfolgt durch Haferkleie. Diese bilden die Basis, die in der Sauce genauso gut zur Geltung kommt wie Fleisch. Ein sanftes Anbraten sorgt für die gewünschte Kruste, während eine Sauce aus Gemüsebrühe wie unsere Braune „Bratensauce“ de luxe für die Tiefe sorgt. So bleibt das Gericht cremig, herzhaft und sättigend, ohne dass tierische Produkte benötigt werden.

Varianten: Für Abwechslung und zusätzliches Aroma bieten sich neben veganem „Hackfleisch“ fertig gekauft auch folgende pflanzlichen Möglichkeiten an:

  • Eine Kombination aus braunen Linsen und fein gehackten Pilzen sorgt für ein fleischiges Mundgefühl und fügt Umami-Aromen hinzu, die die Bratensauce wunderbar ergänzen. Oder versuche die ebenfalls umami-reiche Kombination aus Linsen, Haferflocken und Walnüssen.
  • Jackfruit ist aufgrund ihrer faserigen Struktur und ihrem neutralen Geschmack eine hervorragende Wahl für pflanzliche Hackbällchen. In Verbindung mit Kräutern wie Thymian und Majoran wird sie zu einer würzigen, saftigen Option.
  • Für eine besonders fleischähnliche Konsistenz kann Seitan als Basis dienen. Das zähe, elastische Protein eignet sich hervorragend, um die Struktur des klassischen Hackfleisches zu imitieren und lässt sich ideal in die Bratensauce einarbeiten.
  • Zerdrückte Kichererbsen kombiniert mit Gewürzen wie Kreuzkümmel, Paprika und Knoblauch bringen eine angenehme Textur und einen nussigen Geschmack. Sie passen besonders gut zu einer würzigen Sauce mit Senf und Kräutern.
  • Experimentiere mit Gewürzen. Die Möglichkeiten sind schier endlos. Unsere Favoriten: Knoblauch, Jalapeno und Paprikapulver oder Ingwer, Zimt und Sojasauce.
  • Oder wie wäre es mit etwas Tomatenmark, Barbecue Sauce oder Ketchup?

Unser Tipp:

  • Wenn du das pflanzliche Hack an brätst, achte darauf, es gut zu würzen, damit es in der Bratensauce seine volle Würze entfalten kann.
  • Ein Schuss Balsamico-Essig oder etwas Sojasauce gibt der Sauce eine zusätzliche Intensität.
  • Und für einen rauchigen Touch: arbeite ein wenig geräuchertes Paprikapulver in die Bratensauce ein.

 

Haring (Roher Hering mit Zwiebeln)

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Originalrezept

Beschreibung: Frischer roher Hering, traditionell mit gehackten Zwiebeln und sauren Gurken serviert. Diese Zubereitung betont den leicht salzigen, umami-reichen Geschmack des Herings und wird häufig als Snack oder in einem Brötchen genossen.

Zutaten: Roher Hering, Zwiebeln, saure Gurken

Aromen- und Geschmacksprofil: Frisch, salzig, leicht süßlich-scharf von den Zwiebeln, mild-fischig.

Pflanzenbasierte Interpretation

Ansatz: Die pflanzenbasierte Variante von Haring zielt darauf ab, den frischen und umami-reichen Charakter des Originals nachzubilden. Hierbei können marinierte Auberginen oder Lachsersatz aus Algen verwendet werden, um die Textur und das Geschmackserlebnis zu imitieren. Frische Zwiebeln bringen eine knackige Komponente, während ein Spritzer Zitronen- oder Limettensaft den Fischgeschmack ergänzt.

Varianten:

  • Verwende dünn geschnittene, marinierte Zucchini oder Karotten als Gemüsealternative, die eine ähnliche Konsistenz wie der Hering bieten. Du kannst sie in einer Mischung aus Apfelessig und Olivenöl marinieren, um den frischen Geschmack zu intensivieren.
  • Dünn geschnittene Auberginenscheiben in Zitronensaft /Essig, Noriblätter und Sojasauce mariniert ergeben zusammen mit Zwiebeln und Gewürzgurken ein salziges-frisches Gericht mit maritimen Noten und einer milden Säure, die das traditionelle Fischgericht imitiert.
  • Statt Aubergine kannst du auch marinierte Pilze oder Selleriewurzelscheiben verwenden, die eine feste Konsistenz und milden Geschmack haben. Das Ganze wird erdig und etwas milder und nussiger.
  • Füge frische Kräuter wie Minze oder Dill hinzu, um einen erfrischenden Akzent zu erhalten. Eine Prise geräuchertes Paprikapulver kann eine neue Nuance geben.
  • Serviere das Ganze mit Avocado-Creme oder einer würzigen Tahini-Sauce, um zusätzliche Geschmacksnuancen zu integrieren. Diese Kombination gibt der Pflanze eine cremige Feinheit und einen leichten, nussigen Geschmack.
  • Anstelle die Säure aus Limetten- oder Zitronensaft zu erhalten, verwende doch mal du unterschiedliche Essigsorten oder Sumach.

Unser Tipp: Lass die marinierte Aubergine oder das Gemüse einige Stunden ziehen, um die Aromen zu intensivieren.

 

Joppie Saus (Niederländische Joppie-Sauce)

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Originalrezept

Beschreibung: Die niederländische Joppie-Sauce ist eine cremige, würzige Sauce, die besonders in Kombination mit Pommes frites und Snacks beliebt ist. Sie hat eine süßliche, dezent scharfe Würze und eine angenehm dickflüssige Konsistenz. Traditionell wird Joppie-Sauce mit Mayonnaise und Zwiebeln hergestellt, wobei die Zwiebeln oft leicht karamellisiert werden, um einen reichhaltigen, süßlichen Geschmack zu erzeugen. Diese Sauce hat sich als unverzichtbare Beilage zu frittierten Gerichten etabliert und wird in vielen Imbissen in den Niederlanden serviert.

Hauptzutaten: Mayonnaise, Zwiebeln, Senf, Essig, Zucker, Gewürze (wie Curry, Paprika)

Aromen- und Geschmacksprofil: Die Joppie-Sauce bietet eine perfekte Balance aus süß, scharf und säuerlich. Die Mayonnaise sorgt für eine cremige Basis, während der Zucker und die karamellisierten Zwiebeln eine angenehme Süße und Tiefe hinzufügen. Die komplexe Schärfe von Senf, Curry und Paprika bringt eine Schmackhaftigkeit, die die Sauce zu einem unverwechselbaren Genuss macht.

Pflanzliche Interpretation

Ansatz: Für die pflanzliche Version wird einfach vegane Mayonnaise anstelle von herkömmlicher Mayonnaise verwendet. Der Geschmack der Sauce bleibt gleich, da die Zwiebeln und die Gewürze nach wie vor für die charakteristische Schärfe und Süße verantwortlich sind.

Varianten:

  • Für eine zusätzliche Knoblauchnote kannst du frisch gepressten Knoblauch in die Sauce einarbeiten. Das gibt der Joppie-Sauce eine kräftigere, würzigere Tiefe und passt gut zu allen frittierten Gerichten.
  • Wer es schärfer mag, kann zusätzlich etwas Sambal Oelek oder frische Chilischoten hinzufügen. Die Schärfe harmoniert perfekt mit der Süße der karamellisierten Zwiebeln und verleiht der Sauce einen kräftigen Kick.
  • Für eine intensivere Curry-Note verfeinere die Sauce mit etwas mehr Currypulver. Diese Variante bringt einen tollen Kick in die Sauce, der gut zu Gerichten mit Reis oder Kartoffeln passt.
  • Oder experimentiere mit frischen Kräutern. Eine Variante könnte zum Beispiel Thymian, Rosmarin oder Petersilie enthalten. Diese Kräuter verleihen der Sauce eine leichte Frische, die gut zu gegrilltem Gemüse oder Tofu passt.

Unser Tipp: Die Joppie-Sauce schmeckt am besten, wenn sie vor dem Servieren ein paar Stunden durchziehen kann.

 

Kibbeling (Frittierte Fischstücke)

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Originalrezept

Beschreibung: Kibbeling besteht aus kleinen, gewürzten Fischstücken, die in Bierteig frittiert werden. Ursprünglich wurde Kabeljau verwendet, heutzutage sind aber auch andere weiße Fischarten beliebt. Dieses Gericht ist ein Küsten-Klassiker und wird oft mit würziger Remoulade oder Knoblauchmayonnaise serviert. Oder mit Joppie-Sauce.

Hauptzutaten: Kabeljau oder anderer Weißfisch, Bierteig, Sauce

Aromen- und Geschmacksprofil: Herzhaft und leicht würzig mit einem milden Fischaroma. Der Bierteig bringt eine knusprige Textur, während die Remoulade oder Knoblauchsoße das Gericht abrundet und einen erfrischenden Ton verleiht.

Pflanzenbasierte Interpretation

Ansatz: Für die pflanzenbasierte Kibbeling-Version bleiben wir beim klassischen knusprigen Bierteig, um die goldbraune Hülle zu bewahren. Kohlrabi oder Blumenkohl bieten eine leicht süßliche und milde Basis. In Kombination mit Knoblauch- und Paprikapulver sowie etwas Norialgen-Pulver oder einer Prise getrockneter Algenflocken im Teig erhält das Gericht eine subtile Meeresnote. Und eine ähnliche Konsistenz wie Fisch.

Varianten:

  • Alternativ kannst du Seitan mit einer Marinade aus Algenflocken und Sojasauce verwenden, um dem Fischgeschmack nahezukommen.
  • Oder du ersetzt den Fisch durch Jackfruit und /oder eine Kombination aus Pilzen und Jackfruit.
  • Bei Pilzen bieten sich Austernpilze an. Durch ihre leicht fleischige Konsistenz lassen sie sich gut marinieren und sind schnell frittiert. Mit einer Panade aus Mehl und Hefeflocken entsteht ein Ergebnis, das perfekt zu Zitronensaft und Remoulade passt.
  • Eher der Tofu-Fan? Dann ist fest gepresster Tofu eine gute Wahl für ein proteinreiches Kibbeling-Erlebnis. Mit etwas Senf, Paprika und Zitronensaft mariniert, wird er besonders aromatisch und außen schön kross.
  • Und du kannst noch mit anderen Gemüsesorten experimentieren: Brokkoli, Palmherzen, Zucchini oder auch Artischockenherzen können ebenfalls eine herzhafte Basis bieten, wenn sie vor dem Frittieren mariniert und in einer dicken Panade umhüllt werden.

 

Limburgse Vlaai (Limburger Obstkuchen)

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Originalrezept

Beschreibung: Der Limburgse Vlaai ist ein traditioneller Obstkuchen aus der Region Limburg, bekannt für seine dünne, zarte Mürbeteigkruste und die saftige Füllung, die oft mit Kirschen, Äpfeln oder Zwetschgen zubereitet wird. Der Kuchen wird oft mit einer leichten Vanillecreme oder einer dicken Obstschicht gefüllt, die sich wunderbar mit der mürben Kruste verbindet. Er wird gerne als Nachmittagsgebäck oder zum Kaffee serviert.

Hauptzutaten: Mürbeteig, Obst (oft Kirschen oder Zwetschgen), Zucker, Vanillecreme oder Puddingcreme

Aromen- und Geschmacksprofil: Fruchtig und süß, mit einer dezenten Säure der Früchte, ergänzt durch die buttrige Mürbeteigkruste und eine sanfte Vanillenote. Der Teig ist zart, die Fruchtfüllung saftig und aromatisch, mit einem Hauch von Zimt oder Vanille.

Pflanzliche Interpretation

Ansatz: Die pflanzliche Version der Limburgse Vlaai verwendet eine vegane Butter- oder Margarinebasis für den Mürbeteig und ersetzt Eier durch Apfelmus oder Aquafaba, um die Füllung zu binden. Für die Puddingcreme kannst du auf pflanzliche Milch und ein Verdickungsmittel wie Maisstärke zurückgreifen, um eine cremige Konsistenz zu erhalten. Frische, saisonale Früchte wie Äpfel, Kirschen oder Zwetschgen kommen weiterhin zum Einsatz, wobei du je nach Geschmack auch auf alternative Süßungsmittel wie Ahornsirup oder Agavendicksaft zurückgreifen kannst.

Varianten:

  • Kirschen sind ein klassisches Obst für die Limburgse Vlaai. Kombiniert mit einer pflanzlichen Vanillecreme erhältst du eine süß-säuerliche Interpretation, die hervorragend zur buttrigen Kruste passt.
  • Hast du eher Lust auf eine herbstliche Note? Zwetschgen und Zimt ergänzen den Vlaai mit einer leicht würzigen Fruchtigkeit. Diese Variante ist besonders in den kühleren Monaten beliebt.
  • Interpretiere den Klassiker doch mal neu: Pfirsiche in Kombination mit einer Marzipanfüllung sorgen für eine fruchtige und gleichzeitig gehaltvolle Variante.
  • Und für den Sommer ideal: Beeren und Zitronencreme. Eine Füllung aus gemischten Beeren (z. B. Heidelbeeren, Himbeeren) mit einer leichten Zitronencreme bringt Frische und eine angenehme Säure in den Kuchen.

Unser Tipp: Für einen noch intensiveren Geschmack kannst du die Fruchtfüllung leicht mit einem Schuss Amaretto oder Kirschlikör aromatisieren, um der Vlaai eine besondere, raffinierte Idee zu verleihen.

 

Mosselpannetje (Muschel­töpfchen)

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Originalrezept

Beschreibung: Frische Miesmuscheln in einer aromatischen Brühe serviert. Die Muscheln werden in einem Topf mit Zwiebeln, Sellerie, Lauch, Karotte, Weißwein oder Bier und frischen Kräutern wie Petersilie und Thymian gegart. Früher mit Brot und Butter werden sie heute gerne mit Pommes und Mayo gegessen. Dieses Gericht ist besonders in den Küstenregionen der Niederlande sehr beliebt und wird häufig als frisches, leichtes Mittag- oder Abendessen serviert.

Hauptzutaten: Miesmuscheln, Weißwein, Zwiebeln, Sellerie, Lauch, Petersilie, Thymian, Butter, Salz, Pfeffer

Aromen- und Geschmacksprofil: Die Muscheln bringen einen salzigen, leicht fischigen Geschmack, der durch den Weißwein und die frischen Kräuter abgerundet wird. Die Zwiebeln und Sellerie sorgen für eine leichte Süße, während der Thymian und die Petersilie eine erfrischende Würze hinzufügen

Pflanzenbasierte Interpretation

Ansatz: Hier wird natürlich auf Muscheln verzichtet, aber der Geschmack des Originals durch die Verwendung von pflanzlichen Zutaten nachgeahmt. Statt Muscheln können Champignons oder Austernpilze verwendet werden, da sie eine ähnliche Textur haben und das Umami-Aroma der Muscheln gut imitieren. Dazu Algenflocken für den Meer-Geschmack. Die Brühe bleibt eine Mischung aus Weißwein und Gemüsebrühe, die mit frischen Kräutern und etwas veganer Butter oder pflanzlicher Milch verfeinert wird.

Varianten:

  • Neben Pilzen kannst du auch mit Blumenkohlröschen und Fenchel eine etwas ungewöhnlichere Variante wählen. Diese Kombination hat eine tolle Struktur und sorgt in Verbindung mit Algenflocken oder Meersalz für eine „meeresartige“ Note.
  • Seitan, mit seiner fleischähnlichen Textur, kann ebenfalls als würzige, herzhafte Basis in der Brühe dienen, die den Muscheln im Original ähnlich ist.
  • Unser persönlicher Favorit: Weißen Bohnen (z. B. Königsbohnen oder Cannellini-Bohnen): Sie haben eine cremige Konsistenz und nehmen die Aromen der Brühe hervorragend auf. Und sie bieten eine sättigende und herzhaft-leichte Alternative, die dem Gericht eine ganz eigene Zartheit verleiht.

Unser Tipp: Immer – direkt vor dem Servieren – einen Spritzer Zitronensaft für den zusätzlichen Kick Frische hinzufügen.

 

Mosterdsoep (Senfsuppe)

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Originalrezept

Beschreibung: Mosterdsoep ist eine cremige, leicht pikante Senfsuppe, die besonders in der kühleren Jahreszeit beliebt ist. Die Suppe erhält ihren charakteristischen Geschmack und die angenehme Schärfe durch die Verwendung von zumeist zwei Senfsorten und Lauch. Oft wird sie mit Speck ergänzt. Sie ist einfach zuzubereiten und wird häufig – auch als Kantinenessen – mit knusprigem Brot serviert.

Hauptzutaten: Grober Senf, Dijonsenf, Lauch, Butter, Mehl, Eigelb, Sahne, Brühe

Aromen- und Geschmacksprofil: Cremig durch Sahne, Butter und Eigelb. Würzig, mit einer leichten Schärfe durch den Senf. Lauch verleiht der Suppe eine angenehme Tiefe und rundet das Aroma ab.

Pflanzenbasierte Interpretation

Ansatz: Die pflanzliche Version legt den Fokus auf eine sahnige Konsistenz und die markanten Senftöne des Originals. Durch pflanzliche Sahne auf Basis von Hafer oder Soja bleibt hier die Grundlage der Cremigkeit erhalten, während Grober und Dijonsenf dem Ganzen den typischen Geschmack verleihen. Lauch bereichert mit seiner milden Zwiebelnote, die perfekt mit dem Senf harmonisiert. Eine gute, aromatische Gemüsebrühe unterstützt die herzhafte Basis. Du möchtest es rauchig? Gebratener Tofu oder Sojastreifen bringen die gewünschte herzhafte Richtung in die Suppe.

Varianten: Eine interessante Möglichkeit, die Suppe abzuwandeln, ist die Verwendung verschiedener Senfsorten:

  • Mittelscharfer Senf sorgt für eine sanfte, aromatische Würze, während scharfer Senf der Suppe eine pikante Stärke verleiht.
  • Noch schärferer, intensiverer wird es mit schwarzem Senf und seiner leichten Bitterkeit. Bestens, wenn du zusätzlich süßes Gemüse wie Karotten verwendest.
  • Du kannst aber natürlich auch süßen Senf verwenden, der wiederum wunderbar mit etwas zusätzlichem Pfeffer harmoniert. Wenn du es einfach nur süßer und harmonischer magst, füge Honig-Senf hinzu.
  • Und natürlich: probier dich durch die Welt der körnigen Senfe: Sie sorgen für eine interessante Vielschichtigkeit und eine etwas weniger aggressive Schärfe.
  • Mache deine Suppe noch nahrhafter und aromatisch komplexer, mit zusätzlichem Gemüse. Vielleicht Blumenkohl? Er sorgt für eine besonders cremige Konsistenz, da er beim Kochen weich wird und sich gut mit der Brühe verbindet. Aber auch geröstete Blumenkohlröschen sind ein toller Twist, da ihre natürlichen Aromen intensiver sind. Eine andere würzige, aber dennoch milde Ergänzung ist Spitzkohl. Oder nimm Brokkoli – der mit seiner leichten Bitterkeit die scharfe Senfnote ausbalancieren kann.
  • Immer gut: Kartoffeln für extra Sämigkeit. In der Suppe mitgekocht und dann leicht gestampft werden, machen sie die Konsistenz besonders cremig und nehmen das Senfaroma gut auf.
  • Und wenn du trotz aller Senfe, die du dazu gegeben hast, einen Schärfe-Kick brauchst, Chilischoten, Meerrettich, aber auch Wasabi passen wunderbar in diese Suppe.

Unser Tipp: Frische Kräuter wie Dill, Schnittlauch oder auch Petersilienöl als Topping verleihen der Senfsuppe eine zauberhafte grüne Idee.

 

Oliebollen (Niederländische Krapfen)

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Originalrezept

Beschreibung: Oliebollen sind ein klassischer niederländischer Snack, der besonders zu Silvester und auf Jahrmärkten beliebt ist. Diese frittierten Teigbällchen werden traditionell mit Puderzucker bestäubt und sind außen knusprig, innen jedoch weich und leicht. Der Teig enthält meist Hefe, was den Oliebollen eine luftige Struktur verleiht, während die Füllung aus Äpfeln, Rosinen oder Sultaninen dem Gebäck eine fruchtige Süße gibt. Herrlich in der kalten Jahreszeit.

Hauptzutaten: Mehl, Hefe, Wasser, Zucker, Äpfel, Rosinen, Salz, Puderzucker

Aromen- und Geschmacksprofil: Ein leicht süßes Aroma mit einer milden Hefenote, abgerundet durch die fruchtigen Rosinen und Äpfel. Der Teig ist luftig und leicht, und die knusprige Außenschicht bietet einen angenehmen Kontrast zur weichen Innenseite. Der Puderzucker fügt einen zusätzlichen Hauch von Süße hinzu.

Pflanzenbasierte Interpretation

Ansatz: Es erfordert nur wenige Anpassungen, um die klassischen Aromen zu bewahren. Anstelle von Eiern wird Pflanzenei oder Apfelmus verwendet, und die Butter wird durch vegane Margarine ersetzt. Die Süße kann durch Agavendicksaft oder Ahornsirup ersetzt werden, und der Teig bleibt dank der Hefe weiterhin luftig und weich. Für den fruchtigen Geschmack sind Rosinen oder andere Trockenfrüchte wie Datteln oder getrocknete Aprikosen perfekt geeignet.

Varianten:

  • Mit einer Kombination aus frischen oder eingemachten Kirschen und gerösteten Mandeln bringst du einen süß-säuerlichen Geschmack und eine leicht knackige Textur in deine Krapfen.
  • Statt nur Äpfel zu verwenden, wird die Füllung mit einer Prise Zimt verfeinert, was den Oliebollen eine warme, herbstliche Note verleiht.
  • Du suchst die Abwechslung? Verwende getrocknete Ananasstücke und Kokosraspeln, um dem Teig eine andere Nuance zu geben.
  • Und für eine schokoladige Note können vegane Schokoladenstückchen oder Kakaonibs in den Teig gegeben werden. Die Schokolade schmilzt beim Frittieren und gibt dem Gebäck eine köstlich süße Überraschung im Inneren.

Unser Tipp: Bestäube die fertigen Oliebollen großzügig mit Puderzucker, bevor du sie servierst.

 

Patat frites met Satésaus (Pommes mit Erdnuss­sauce)

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Originalrezept

Beschreibung: Beliebtes niederländisches Fast-Food-Gericht, bei dem dicke Pommes frites mit einer würzigen Erdnusssauce serviert werden. Diese Kombination aus knusprigen Pommes und einer cremigen, leicht scharfen Sauce hat sich in den Niederlanden als Snack oder herzhaftes Abendessen etabliert. Die Sate-Sauce, inspiriert von der indonesischen Küche, wird aus Erdnüssen, Kokosmilch und einer Mischung aus Gewürzen wie Sojasauce und Knoblauch zubereitet und verleiht den Pommes eine köstliche Finesse.

Hauptzutaten: Pommes frites, Erdnüsse, Milch, Sojasauce, Knoblauch, Ingwer, Chili, brauner Zucker

Aromen- und Geschmacksprofil: Süßlich-würzig, mit einem Hauch von Schärfe, kombiniert mit der Vollmundigkeit der Erdnusssauce. Die Pommes bieten einen knusprigen Bissen, der perfekt zur sämigen, leicht pikanten Sauce passt. Die Mischung aus Kokosnuss und Erdnuss sorgt für eine exotische Tiefe im Geschmack.

Pflanzliche Interpretation

Ansatz: Die pflanzliche Version von Patat frites met Satésaus bleibt dem Originalrezept treu, indem sie die Pommes frites – natürlich – beibehält, jedoch eine vegane Erdnusssauce verwendet. Anstelle von Milch wird Kokosmilch für eine cremige Konsistenz genutzt.

Varianten:

  • Statt Zucker kannst du Süßungsmittel wie Ahornsirup oder Agavendicksaft verwenden, um die natürliche Süße der Sauce zu betonen.
  • Frische Kräuter wie Koriander oder Thai-Basilikum können für zusätzliche frische Akzente sorgen.
  • Noch nicht scharf genug? Durch die Zugabe von frischem Chili und Limettensaft wird die Sauce deutlich schärfer und bekommt eine erfrischende, säuerliche Note, die gut mit den Pommes harmoniert.
  • Versuche doch mal geröstete Sesam-Sate mit ein wenig geröstetem Sesam in der Sauce für eine zusätzliche Röst- und Nusston und mehr Knusprigkeit.
  • Oder experimentiere für ein aromatisches Sate mit Tamarinde. Du erhältst eine fruchtig-säuerliche Sauce, die ausgezeichnet mit den Pommes und der Erdnussbasis harmoniert.

 

Pannekoeken (Niederländische Pfann­kuchen)

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Originalrezept

Beschreibung: Pannekoeken sind dünne, große Pfannkuchen, die sich sowohl für süße als auch herzhafte Beläge eignen und in den Niederlanden eine lange Tradition haben. Sie sind etwas dicker als Crêpes und traditionell in der Pfanne gebacken. Ob mit Äpfeln, Speck, Käse oder nur mit Zucker, Pannekoeken bieten eine Grundlage für kreative Toppings und vielseitige Geschmacksrichtungen.

Hauptzutaten: Mehl, Milch, Eier, Salz, Butter

Aromen- und Geschmacksprofil: Leicht, mild und buttrig im Geschmack, vielseitig einsetzbar mit herzhaften und süßen Belägen.

Pflanzenbasierte Interpretation

Ansatz: Die pflanzliche Version von Pannekoeken bleibt geschmeidig und dünn, wie es das Originalrezept verlangt. Pflanzliche Milch und vegane Butter sorgen für die gleiche zarte Geschmeidigkeit, während eine Kombination aus Backpulver und Apfelessig oder gemahlene und in Wasser gequollene Leinsamen als Ei-Ersatz die Bindung unterstützt. So bleibt der Pannekoek weich, aber stabil, und ist bereit für jede Art von Belag – von herzhaft bis süß.

Varianten:

  • Buchweizen verleiht den Pannekoeken eine leicht erdige, nussige Note und passt perfekt zu herzhaften Belägen. Kombiniere sie zum Beispiel mit sautierten Pilzen, karamellisierten Zwiebeln und frischen Kräutern für eine herzhafte Mahlzeit.
  • Mit Vollkornmehl als Basis werden die Pannekoeken sättigender und erhalten einen intensiveren, leicht nussigen Geschmack. Sie harmonieren besonders gut mit pikanten Belägen wie geröstetem Gemüse, pflanzlichem Käse oder einem Aufstrich aus geräuchertem Paprika und Mandelcreme.
  • Tipp: Experimentiere mit Mehl: Eine Mischung aus hellem und dunklem Mehl – etwa halb Weizen, halb Buchweizen oder Vollkorn – sorgt für eine lockere, aber sättigendere Konsistenz, die gut zu gehaltvollen Belägen passt.
  • Ebenfalls eine wunderbare Basis und mal was ganz anderes: Kichererbsenmehl. Harmoniert gut mit würzigen Füllungen und passt perfekt zu mediterranen Gewürzen.
  • Für Obstvariationen sind den Kombinationen kaum Grenzen gesetzt: von Birnen und karamellisierten Bananen über feine Mango- oder Pfirsichscheiben bis zu Granatapfelkernen – je nach Saison lassen sich Pannekoeken kreativ und bunt variieren und bieten somit immer wieder neue Geschmackserlebnisse:
    • Etwa frische Apfelscheiben in Zimt und etwas Ahornsirup karamellisiert. Das Ergebnis ist ein warmes, fruchtiges Aroma mit feiner Süße.
    • Alternativ harmonieren auch Beeren super mit der Süße der Pannekoeken. Ein Klecks Cashew- oder Mandelmus rundet das Ganze cremig ab und sorgt für eine zusätzliche, milde Note.
    • Immer ein Hit sind Bananen-Vollkorn-Pannekoeken mit Schokoladencreme. Für den Extra-Knack vielleicht mit gerösteten oder karamellisierten gehackten Walnüssen?
  • Aus der Abteilung „herzhaft“ kommen unsere Spinat-Pannekoeken: Frischer Spinat, fein gehackt oder püriert, lässt sich direkt in den Teig einarbeiten und verleiht den Pannekoeken eine schöne grüne Farbe und zusätzliche Nährstoffe. Ideal als Basis für Beläge mit Avocado, geräuchertem Tofu und frischen Tomaten.
  • Für noch mehr Gemüse-Beläge kombiniere den Spinat mit Pilzen, Zwiebeln und Knoblauch oder probiere Zucchini mit Feta, Räuchertofu, mit Lauch und Süßkartoffelwürfel, Brokkoli mit Walnüssen und Blauschimmelkäse, Artischockenherzen mit Mangold und Oliven, geröstete Paprika mit Ziegenkäse und Thymian oder Kartoffelwürfel mit Lauch, Fenchel und etwas Kümmel. Oder oder oder …
  • Und, wenn’s schnell gehen soll – Kräuter-Kreationen: Frische Kräuter wie Schnittlauch, Thymian oder Petersilie können direkt in den Teig gegeben werden. Lassen sich übrigens auch gut aufrollen und als Mittagsessen ins Büro oder für unterwegs mitnehmen. Dazu ein würziger Senf- oder ein leichter Kräuterdip. Yummi!

Unser Tipp: Würze deinen Teig!

  • Nicht nur Kräuter, auch viele Gewürze sind perfekt dafür.
    • Eine Prise Zimt oder Vanille in den Teig gegeben, und schon hast du auch ohne Belag eine feine Grundsüße.
    • Und auch herzhafte Gewürze sind eine tolle Ergänzung: Kurkuma, Kardamom, Ingwer, Paprikapulver, Fenchelsamen, Anis oder auch Pfeffer können einfach direkt in den Teig gegeben werden.
  • Meist reicht schon eine kleine Prise, um dem Teig ein besonderes Aroma zu verleihen, das dann mit verschiedenen Belägen kombiniert werden kann!

 

Poffertjes (Mini-Pfann­kuchen)

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Originalrezept

Beschreibung: Poffertjes sind kleine, fluffige Pfannkuchen, die traditionell mit Puderzucker bestäubt und mit Butter serviert werden. Sie sind eine beliebte Süßspeise auf Jahrmärkten und Festivals, aber auch zu Hause ein haushoher Favorit. Die besondere Textur der Poffertjes kommt durch die Verwendung von Hefe und der speziellen Pfanne, in der sie zubereitet werden. Die kleinen, dicken Pfannkuchen sind außen leicht knusprig und innen weich und luftig.

Hauptzutaten: Mehl, Hefe, Milch, Eier, Zucker, Butter

Dazu: Eine Poffertjes-Pfanne oder eine spezielle Mini-Pfanne mit kleinen Vertiefungen

Aromen- und Geschmacksprofil: Süß, leicht vanillig, mit einem milden Butterakzent, die durch den Puderzucker und die Butter noch verstärkt wird.

Pflanzenbasierte Interpretation

Ansatz: Die pflanzliche Version der Poffertjes bleibt nah am traditionellen Geschmack, wobei tierische Produkte durch pflanzliche Alternativen ersetzt werden. Pflanzliche Milch und vegane Butter sorgen für die nötige Cremigkeit, und der Teig bleibt locker dank der Hefe. Als Ei-Ersatz kann Apfelmus oder Leinsamen verwendet werden, was für eine ähnliche Bindung sorgt, ohne den klassischen Geschmack zu verlieren.

Varianten:

  • Eine wunderbare glutenfreie Variante ist die Verwendung von Buchweizenmehl. Es verleiht den Poffertjes einen leicht nussigen Geschmack und eine eher rustikale Textur. Du kannst es auch mit einer kleinen Menge glutenfreiem Allzweckmehl kombinieren, um die perfekte Konsistenz zu erzielen.
  • Vollkornmehl sorgt für einen herzhaften, vollmundigen Geschmack und eine etwas mehr Festigkeit. In Kombination mit einer Prise Zimt oder Muskatnuss ergibt sich ein köstlicher, aromatischer Twist, der den Poffertjes eine zusätzliche Dimension verleiht.
  • Bananen können den traditionellen Teig auf natürliche Weise süßen und geben den Poffertjes eine besonders saftige Konsistenz. Zerkleinerte Bananen harmonieren wunderbar mit einer Prise Zimt und sind eine leckere pflanzliche Alternative.
  • Genieße Ahornsirup, Honig oder Dattelsirup in Kombination mit Zimt, Kakaopulver oder Anissamen – sehr empfehlenswert
  • Und: Poffertjes schmecken besonders gut mit einer großzügigen Portion Ahornsirup, frischen Beeren oder einer Mischung aus gerösteten Nüssen und veganem Joghurt als Topping.

Unser Tipp: Wenn die Poffertjes besonders luftig werden sollen, kannst du die Teigmischung für etwa 10 Minuten ruhen lassen, bevor du sie ausbackst oder einen Schluck Mineralwasser mit viel Kohlensäure in den Teig geben.

 

Rijstevlaai (Reiskuchen)

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Originalrezept

Beschreibung: Rijstevlaai ist eine niederländische Kuchenspezialität aus der Region Limburg, die auf einem Hefeteigboden eine cremige Reisfüllung trägt. Der Kuchen wird traditionell in einer flachen Form gebacken und hat eine dezente Süße, die durch die weiche Reiskonsistenz perfekt ergänzt wird. Ein Hauch von Vanille und Zimt rundet das Aroma ab und verleiht dem Kuchen eine angenehme, leichte Würze. Oft mit Sahne oder Zuckerglasur serviert, ist Rijstevlaai ein beliebtes Dessert oder eine besondere Leckerei zu einer Tasse Kaffee.

Hauptzutaten: Rundkornreis, Milch, Zucker, Vanille, Zimt, Hefeteigboden

Aromen- und Geschmacksprofil: Mild und cremig mit einem Hauch von Süße. Harmonisch feinwürzig durch Vanille und Zimt, während die weiche Reisfüllung für eine sämige Konsistenz sorgt.

Pflanzliche Interpretation

Ansatz: Für einen pflanzlichen Rijstevlaai wird der Hefeteigboden mit veganer Margarine und Milch zubereitet. Die Füllung entsteht aus einer moussigen Basis pflanzlicher Milchsorten, wie Kokosmilch oder Hafermilch, und Rundkornreis, der für die typische Textur sorgt. Ein Schuss Ahornsirup oder Agavendicksaft verleiht eine dezente Süße, die gut mit der Vanille- und Zimtnote harmoniert.

Varianten:

  • Probiere eine Kokosmilch-Füllung. Gib zur Kokosmilch eine Prise Muskat und einen Hauch Limettenzeste für zusätzlichen Geschmack abrunden.
  • Oder versuche es mal mit Mandelmilch und Mandelsplitter: Durch die Mandelmilch in der Füllung und die gerösteten Mandelsplitter als Topping entsteht ein feines, nussiges Aroma. Die Mandelsplitter sorgen für eine zusätzliche Knusprigkeit.
  • Experimentiere mit Obst. Eine fruchtige Idee bekommt dein Vlaai z. B. mit klein gewürfelten, getrockneten Aprikosen in der Reisfüllung. Besonders lecker in Kombination mit Zimt und Vanille.
  • Wenn du eine karamellisierte Zuckerschicht möchtest – streue eine Prise Zimt und Zucker auf den Kuchen, bevor du ihn bäckst. Einen extra süßen Crunch erhältst du, wenn die Oberseite nach dem Backen mit Zucker betreut und erneut kurz karamellisiert wird.
  • Und was immer geht: ein Klecks pflanzliche Schlagsahne und frische Beeren.

 

Stamppot (Stampftopf)

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Originalrezept

Beschreibung: Traditioneller Eintopf aus gestampften Kartoffeln mit Gemüse, wie Grünkohl (boerenkoolstamppot), Endivie (andijviestamppot), Sauerkraut (zuurkoolstamppot), grünen Bohnen (snijbonenstamppot), Winterkarotten (hutspot) etc. Heute auch mit Lauch, Brokkoli, Spitzkohl oder Spinat. Oft wird dazu geräucherte Wurst (rookworst) serviert. Ein ideales Wintergericht, das satt und wärmend ist.

Hauptzutaten: Kartoffeln, Grünkohl oder andere Gemüse, Rauchwurst

Aromen- und Geschmacksprofil: Herzhaft, erdig, mild und cremig, oft leicht salzig, mit einer leichten Rauchnote durch die Wurst

Pflanzenbasierte Interpretation

Ansatz: Die pflanzenbasierte Version von Stamppot behält den herzhaften Charakter und die sämige Konsistenz des Originals bei. Räuchertofu oder geräuchertes Paprikapulver können die Rauchigkeit der traditionellen Wurst ersetzen, und Kartoffeln in Kombination mit Pflanzenmilch sorgen für die typische Cremigkeit.

Varianten:

  • Experimentiere mit Süßkartoffeln für einen Hauch von Süße oder integriere Kichererbsen für zusätzlichen Proteingehalt.
  • Karamellisierte Zwiebeln fügen eine reichhaltige, süße Richtung hinzu, die dem Gericht eine neue Dimension verleiht.
  • Lass deiner Kreativität freien Lauf – für deinen Stamppot kannst du dich quer durch den Gemüsegarten kochen: Kohlige Optionen wie Grünkohl, Sauerkraut und Rotkohl bieten erdige Geschmäcker, während grüne Optionen wie Spinat, Endivie, Wirsing und grüne Bohnen frische Akzente setzen. Süßliche Nuancen von Kürbis, Karotten oder Pastinaken verleihen dem Gericht eine mildere, süßlich-erdige Tiefe.
  • Kombiniere diese Zutaten ganz nach deinem Geschmack – ob einzeln, im Doppelpack oder im Mix.

Unser Tipp: Immer etwas Senf unter den Stampf geben! Bei kohligem Gemüse empfiehlt sich mittelscharfer Senf, während bei Kürbis oder Karotten ein süßlicherer Senf gut passt. So wird dein Stamppot noch geschmackvoller und erhält eine feine Schärfe, die perfekt mit den süßen und herzhaften Aromen harmoniert.

 

Stroopwafels (Niederländische Sirup­waffeln)

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Originalrezept

Beschreibung: Stroopwafels sind eines der bekanntesten und beliebtesten niederländischen Süßgebäcke. Die zarten Waffeln bestehen aus zwei dünnen, knusprigen Waffelscheiben, die mit einer süßen Füllung verbunden sind. Diese Mischung sorgt für eine unwiderstehliche Kombination, die nicht nur in den Niederlanden geschätzt wird.

Hauptzutaten: Mehl, Butter, Zucker, Eier, Hefe, Sirup (meistens Karamell- oder Ahornsirup)

Aromen- und Geschmacksprofil: Der Geschmack ist reich und süß, mit einer leichten Vanillenote, die dem Karamell einen warmen, fast honigartigen Charakter verleiht.

Pflanzliche Interpretation

Ansatz: In der pflanzlichen Version wird statt Butter vegane Margarine oder pflanzliches Öl verwendet. Die Eier werden durch pflanzliche Alternativen wie Apfelmus, Leinsamen oder Aquafaba ersetzt. Für die Karamellfüllung wird Ahornsirup oder Agavendicksaft verwendet, um eine ähnliche Süße und Konsistenz zu erreichen.

Varianten:

  • Du kannst die Füllung zum Beispiel mit pflanzlicher Sahne oder Kokoscreme für mehr Samtigkeit verfeinern.
  • Oder du verwendest Ahornsirup und etwas Zimt. Ahornsirup für den Karamell verwendet, verleiht eine leicht rauchige Süße. Der Hauch Zimt sorgt für eine herbstlich-winterliche Nuance.
  • Verwende anstelle des traditionellen Karamells eine Schokoladenfüllung aus geschmolzener Zartbitterschokolade oder veganer Schokoladencreme. Auch interessant: etwas Pfefferminz, Kokos oder sogar Chili einarbeiten.
  • Eine fruchtige, eher süß-saure Variante erreichst du, indem du die Karamellfüllung mit pürierten Beeren (z. B. Himbeeren oder Erdbeeren) vermischst.

Unser Tipp: Wenn du die Stroopwafels frisch aus dem Waffeleisen zubereitest, lege sie kurz auf eine Tasse heißen Tee oder Kaffee. Der Dampf wird das Karamell in der Mitte weich und verleiht den Waffeln eine unwiderstehliche Textur. Eine besondere Nascherei beim nächsten Kaffeekränzchen.

 

Vla (Niederländischer Vanille­pudding)

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Originalrezept

Beschreibung: Klassisches niederländisches Dessert, das wie ein cremiger Pudding serviert wird. Vla ist bekannt für seinen intensiven Vanillegeschmack. Er ist dabei deutlich flüssiger als der deutsche Vanillepudding. In den Niederlanden ist Vla ein sehr beliebtes Dessert. Sehr beliebt sind auch die Varianten Schokolade und Karamell.

Hauptzutaten: Milch, Zucker, Eier, Vanilleschote, Maisstärke

Aromen- und Geschmacksprofil: Süß, cremig und intensiv vanillig. Der Pudding hat eine samtige Beschaffenheit und einen subtilen, aber tiefgehenden Vanillegeschmack, der durch die frische Vanilleschote und die sanfte Süße des Zuckers verstärkt wird.

Pflanzliche Interpretation

Ansatz: Pflanzlicher Vla verwendet Alternativen wie Hafermilch, Mandelmilch oder Kokosmilch. Statt Eiern wird Maisstärke oder Agar-Agar verwendet, um die dicke, cremige Konsistenz zu erreichen. Für das klassische Vanille-Erlebnis kommen frische Vanilleschoten sowie Vanilleextrakt zum Einsatz. Die vegane Version bleibt dem Geschmack und der Textur des Originals treu.

Varianten:

  • Schokoladen-Vla: Eine leckere Abwandlung des klassischen Vanille-Vla, bei der der Pudding mit hochwertigem Kakaopulver und etwas Vanille verfeinert wird. Das Resultat ist ein samtiger, schokoladiger Pudding, der genauso cremig ist wie die Originalversion.
  • Karamell-Vla: Karamellisierter Zucker wird in den Pudding eingearbeitet, was dem Vla eine spezielle süße Basis verleiht. Ein wenig Meersalz als Topping sorgt für einen interessanten Kontrast zur Süße und verstärkt den Karamellgeschmack.

Unser Tipp: Zimt! Besonders während der Herbst- und Winterzeit kann Zimt in den Vla eingerührt werden, um ihm eine warme, aromatische Note zu geben.

 

Vleeskroket (Fleisch­kroketten)

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Originalrezept

Beschreibung: Klassischer Snack aus einer cremigen Ragout-Füllung aus Rindfleisch, die in knusprigem Paniermehl frittiert wird. Außen knusprig, innen weich und herzhaft, werden sie oft mit Senf als Dip serviert. Sie sind ein beliebter Snack, der in vielen Imbissen, Cafés und Restaurants angeboten wird

Hauptzutaten: Rinderragout, Panade, Eier, Mehl, Gewürze

Aromen- und Geschmacksprofil: Deftig und würzig, mit leichtem Fleischaroma, abgerundet durch Kräuter wie Thymian und Muskatnuss, die dem Ragout eine angenehme Intensität verleihen.

Pflanzenbasierte Interpretation

Ansatz: Die pflanzenbasierte Vleeskroket erhält den herzhaften Geschmack und die Cremigkeit des Originals durch Zutaten, die sich als würzige Basis eignen. Jackfruit oder Pilze liefern eine saftige Konsistenz und bringen das Umami-Aroma zur Geltung, während eine Mehlschwitze mit Pflanzenmilch und Brühe für die gewünschte sämige Füllung sorgt. Eine knusprige Panade aus Paniermehl bleibt auch hier ein wesentlicher Bestandteil.

Varianten:

  • Versuch eine Füllung auf Basis von Pilzen (z. B. Champignons, Kräuterseitlinge): Sie bringt eine kräftige Umami-Note und harmoniert gut mit Muskat und geräuchertem Paprikapulver.
  • Oder eine Kombination aus Waldpilzen und gehackten Walnüssen sorgt für eine erdige Nuance und eine leichte Crunch-Textur, die hervorragend zu Majoran und Petersilie passt.
  • Versuch Jackfruit. Die fleischige Textur ist ideal, um die ursprüngliche Ragout-Füllung nachzuahmen. Mit Thymian und Lorbeer gewürzt, erhält sie einen interessanten Unterton.
  • Klein gewürfelt und mariniert, verleihen Auberginen der Füllung eine feine Struktur. Ein Schuss Balsamico-Essig hebt das Aroma und gibt der Füllung ein besonderes, leicht süßliches Finish.
  • In Kombination mit Bratensauce kannst du aus Kartoffelstampf mit getrockneten Pilzen und grob-gemahlenem Pfeffer eine eher rustikale Version kreieren, die ausgezeichnet zu grünen Salaten schmeckt.
  • Eine Kombination aus Tofu und Gewürzen sorgt für eine schöne Balance zwischen herzhaft und aromatisch. Sie ersetzt das Ragout mit der würzig-rauchigen Note des Tofus und einer frischen, leicht bitteren des Grünkohl.
  • Aber auch aus roten Linsen, Seitan oder einem Karotten-Erbsen-Püree können tolle Füllungen zubereitet werden.

Unser Tipp: Traditionell werden niederländische Kroketten zwar frittiert, aber du kannst sie auch im Backofen bei 180 °C Umluft zubereiten. Damit die Kroketten knusprig werden, bestreiche sie mit etwas Öl und backe sie ca. 20–25 Min. Nach der Hälfte der Zeit die Kroketten vorsichtig wenden. Oder als Alternative: Heißluftfritteuse.

Übrigens:

Die kleinen Geschwister der Kroketten sind bitterballen: kleiner, rund und meist von festerer Konsistenz. Auch sie werden traditionell mit Senf – heutzutage außerdem oft und gerne mit Joppie-Sauce – serviert und sind perfekt als herzhafter Snack zum Teilen oder für den kleinen Hunger zwischendurch.

Bitterballen kannst du zum Beispiel aus schwarzen Bohnen und Haferflocken oder Kichererbsen, Süßkartoffeln und gerösteten Paprika nachbauen.

Unser Fazit

Die niederländische Küche bietet eine interessante Balance zwischen herzhaften und süßen Aromen. Typische Aromen wie Senf, Kartoffeln, Gemüse und Zimt prägen die Gerichte. Sie zeigt, wie einfache Zutaten durch Kombination zu sättigenden und geschmacklich ausgewogenen Mahlzeiten werden.

Typisch sind die Verwendung saisonaler, lokaler Zutaten und die Vorliebe für herzhafte, wärmende Gerichte – oft ergänzt durch milde Säure und die subtile Süße warmer Gewürze wie Zimt und Muskat.

Von deftigen Eintöpfen und Pürees über einfallsreiche Verwendung fermentierter Zutaten hin zu süßen Köstlichkeiten wie Poffertjes und Stroopwafels bietet die niederländische Küche eine Vielfalt an Geschmackserlebnissen, die sich hervorragend auf pflanzlicher Basis umsetzen lassen.

Insgesamt lädt sie dazu ein, einfache, aber geschmacklich tiefe Gerichte zuzubereiten, die mit wenigen Zutaten und ausgewählten Gewürzen einen wohltuenden, herzhaften Genuss bieten.

Die niederländische Küche hat sich durch koloniale Einflüsse und Migration erheblich diversifiziert, was zu einer reichen Fusionsküche geführt hat. Traditionelle Gerichte wurden modernisiert und an die heutige Gesellschaft angepasst.

Für pflanzenbasierte Esser ist sie eine Fundgrube an Inspiration, um aus wenigen, regionalen Zutaten viel Geschmack zu holen und auf natürliche Weise satt und zufrieden zu werden.

 

Und zum Schluss:

Wir haben ihn nicht vergessen – wie könnten wir? Er darf natürlich nicht fehlen:

Kaas (Käse)

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Originalrezept

Beschreibung: Er gilt als das zentrale Element der niederländischen Küche und reicht von weichen Käsesorten bis zu gereiften, kräftigen Varianten wie Gouda und Edamer. Der niederländische Käse wird traditionell aus Kuhmilch hergestellt und hat oft eine cremig-kräftige Beschaffenheit mit einem milden bis intensiven Geschmack. Er eignet sich sowohl zum puren Verzehr als auch in Sandwiches, als Snack oder geschmolzen über Speisen.

Hauptzutaten: Kuhmilch (alternativ: Ziegen- oder Schafsmilch für besondere Sorten), Lab (zur Gerinnung der Milch) Salz, Kulturen (Milchsäurebakterien für Geschmack und Textur)

Aromen- und Geschmacksprofil: Cremig, würzig und leicht nussig: Je nach Reifegrad intensiviert sich der Geschmack von mild und weich bis vollmundig und würzig. Der junge Käse (jonge kaas) ist frisch und zart, während der mittelalte Gouda (belegen) fester und aromatischer wird. Der alte Käse (oude kaas) ist kräftig und hat eine feste, krümelige Textur.

Pflanzenbasierte Interpretation

Ansatz: Um die Textur und den Geschmack von traditionellem Käse nachzubilden, werden in der pflanzlichen Variante Cashewkerne, Mandeln oder Kartoffelstärke verwendet, die für eine cremige Konsistenz sorgen. Hefeflocken und fermentierte Zutaten wie Miso oder Apfelessig verleihen die gewünschte Würze und einen leicht „käseartigen“ Geschmack. Agar-Agar oder Kappa-Karrageen werden als Geliermittel verwendet, um eine feste, schneidbare Textur zu erreichen.

Varianten:

  • Verwendet eingeweichte Cashewkerne als Basis, die du mit Hefeflocken, Knoblauchpulver und Zitronensaft mixt. Die Masse mit Agar-Agar eindicken und in einer Form kühlen. Perfekt als cremiger, streichfähiger Käse.
  • Mit Mandeln als Basis und Hefeflocken für die Würze erhältst du eine milde, leicht nussige Alternative. Etwas Miso und Apfelessig sorgen für die „käseartige“ Nuance.
  • Für eine saisonale Note kannst du wie folgt vorgehen: Pürierter Kürbis oder Karotte wird mit Kartoffelstärke und Hefeflocken vermischt, was dem Käse eine leuchtend orange Farbe und eine cremige Textur verleiht – eine gute vegane Alternative zu Cheddar.

Unser Tipp: Um die Aromen zu intensivieren, sollte der pflanzliche Käse über Nacht im Kühlschrank ruhen.

 

Das soll’s aber jetzt wirklich gewesen sein! Wir sind am Ende unserer Reise durch die niederländische Küche angekommen. Aber es gibt so noch viel mehr zu entdecken – lass dich inspirieren.

 

Viel Spaß beim Nachkochen und …

 

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