Kohl – Kennst du dieses Gemüse wirklich?

17.01.2025
Beitragsbild Kohl: Grünkohlblätter mit rosa Stängel

Kurze Tage, Minusgrade – die Bühne für den Kohl steht. Dann der Auftritt eines Superhelden voller Nährstoffe, geschmacklicher Vielfalt und kulinarischer Möglichkeiten … und – nur mäßiger Applaus.

Kohl – kaum ein Gemüse polarisiert so sehr. Für die einen ist er Kindheitstrauma, für die anderen ein kulinarisches Highlight voller Geschmack und Vielfalt.

Doch egal, wie du zu Kohl stehst: Kohl kann nämlich nicht nur gesund (womit Oma übrigens recht hat), in seinen grünen, weißen und violettfarbigen Köpfen steckt auch ein riesiges Aromenspektrum – und das bei minimalen Kosten und maximaler Nachhaltigkeit.

Unser Ziel daher heute: Dich ein wenig zu verführen (mehr) Kohl in deiner pflanzenbasierten Ernährung zu wagen.

 

Aromenwelt des Kohls

kohl_lila-blumenkohl

Hier liegt die Magie von Kohl: Er kann von einem leichten, erfrischenden Salat bis zu einem herzhaften Hauptgericht alles sein.

Und das Beste: Es braucht keine komplizierten Zutaten oder Techniken. Kohl ist unkompliziert – wenn du ihn lässt.

Seine Aromen werden leider oft auf „kohlig“ reduziert. Sie reichen aber von frisch und knackig bis zu nussig und karamellisiert. Du hast im wahrsten Sinne des Wortes die Qual der Wahl.

Mein Tipp: Arbeite rückwärts – vom Aroma zur Zubereitungsart!

Welches Aroma möchtest du?

  • Süße und Nussigkeit: Bei sanfter Hitze zubereitet, entwickeln viele Kohlsorten eine natürliche Süße. Die enthaltenen Zuckerstoffe karamellisieren, was eine nussige Süße erzeugt.
  • Bitterkeit: Einige Sorten, besonders Palmkohl und Grünkohl, haben von Natur aus eine leichte Bitterkeit, die durch Kochen milder wird.
  • Erdige Noten: Grünkohl und Wirsing bringen oft tiefe, erdige Noten ins Spiel, die besonders in herzhaften Eintöpfen oder Suppen zur Geltung kommen.
  • Fruchtigkeit und Herbe: Rotkohl hingegen entwickelt beim Kochen mit Essig und Zucker eine fruchtige, leicht saure und herbe Note, die perfekt zu deftigen Gerichten passt.

Wie möchtest du zubereiten?

  • Roh: Leicht scharf, frisch und knackig. Perfekt für Salate oder als Beigabe zu Bowls. Probiere doch mal einen Rotkohlsalat mit einem Hauch von Orange, Senf und Walnüssen. Einfach, aber grandios.
  • Rösten / Braten: Gamechanger. Rösten karamellisiert die Zuckerstoffe und mildert Bitternoten, wodurch der Kohl eine süßere, nussigere Note entwickelt. Best Practice, um Kohl auch für Nicht-Fans besonders schmackhaft zu machen. Karamellisierten Spitzkohl mit einem Spritzer Zitrone – ein Gedicht!
  • Fermentieren: Ob als Sauerkraut oder Kimchi – die Gärung sorgt für eine würzig-säuerliche Note. Fermentation bringt neue Aromen ins Spiel und macht Kohl haltbar.
  • Blanchieren und Braten: Blanchieren macht Kohl zart und erhält gleichzeitig seine Farbe. Nach dem Bad im Eiswasser lässt er sich wunderbar in der Pfanne anbraten und mit Kräutern und Gewürzen verfeinern.
  • Marinieren: Eine tolle und einfache Möglichkeit, Kohl roh zu genießen und ihn gleichzeitig zu aromatisieren. Nicht nur als Beilage, sondern auch bestens für Salate und Wraps geeignet.
  • Dünsten oder Dämpfen: Schonende Methoden für milde Süße und sanften Geschmack, bei denen Kohl in wenig Flüssigkeit gegart wird. Der Flüssigkeit werden gerne Gewürze und Früchte für zusätzliche Geschmackstiefe hinzugefügt.
  • Schmoren: Schmoren kombiniert Dünsten und Braten und sorgt dafür, dass der Kohl seine tiefen Aromen und seine Zartheit voll entfalten kann. Gut geeignet für robustere Kohlsorten wie Grünkohl.
  • Fermentieren: Kimchi oder Sauerkraut machen es vor. Kohl in dieser Form ist nicht nur ein geschmackliches Highlight, sondern auch ein Booster für deine Darmgesundheit.

 

Die große Kohl-Familie

kohl_weisskohl-wirsing
kohl_rosenkohl
kohl_rotkohl
kohl_spitzkohl
kohl_rotkohl-geschnitten
kohl_palmkohl

Kohl ist nicht gleich Kohl.

Kohl gehört zur Familie der Kreuzblütler und trägt den botanischen Namen Brassica oleracea. Er gehört zu den weltweit ältesten kultivierten Gemüsen. Bereits die alten Griechen und Römer schätzten ihn.

Damals war Kohl jedoch nicht der „Kopf“ mit dichten Blättern, den wir heute kennen, sondern ein wilder Verwandter mit lockerem Blattwuchs, der als „Wildkohl“ oder „Senfpflanze“ bezeichnet wird.

Viele der heute bekannten Kohlsorten wie Grünkohl, Wirsing, Blumenkohl und Rosenkohl stammen von derselben Urform ab. Unterschiede entstanden durch gezielte Züchtung:

Blumenkohl

Blumenkohl hat einen sehr milden Geschmack, der sich hervorragend mit Kräutern und Gewürzen kombinieren lässt und in cremigen Suppen oder als Beilage zu Fleischgerichten beliebt ist. Er ist eine ausgezeichnete Wahl für cremige Pürees oder als Basis für „Kohlreis“.

Im rohen Zustand kann Blumenkohl einen etwas scharfen Geschmack haben, aber beim Kochen entfaltet sich ein nussiges, leicht süßliches Aroma.

Blumenkohl kann jedoch schnell zerkochen – daher sollte er bissfest und mit wenig Wasser zubereitet werden. Am besten im Ganzen garen, da er in Röschen zerteilt, beim Kochen die meisten seiner Inhaltsstoffe verliert.

Brokkoli

Etwas würziger als Blumenkohl – wird auch „Grüner Blumenkohl“ genannt. Brokkoli wurde von den alten Griechen aus Blumenkohl kultiviert. Als Erfinder gelten aber die Römer, die maßgeblich zu seiner Verbreitung beitrugen.

Er gilt als eine der vitaminreichsten Gemüsesorten und ist leicht verdaulich. Brokkoli ist bestens für gedämpfte und gebratene Zubereitung oder als Zutat in Bowls und Salaten geeignet.

Chinakohl

Chinakohl stammt ursprünglich tatsächlich aus China und gelangte erst im 20. Jahrhundert nach Europa.

Er ist mild-würzig mit einem dezenten frisch-kohligen Geschmack. Ob roh im Salat, fermentiert als Kimchi oder kurz gebraten in Wokgerichten – Chinakohl ist vielseitig einsetzbar, leicht bekömmlich und nicht blähend.

Grünkohl

Der momentane Star der Superfoods. Grünkohl ist hochbasisch und wie alle Kohlsorten fett- und kalorienarm.

Sein herb-süßlicher Geschmack entsteht allerdings erst durch Frosteinwirkung, wenn die bitter- und blähstoffhaltige Stärke in Zucker umwandelt wird.

Grünkohl ist ideal für Smoothies, Chips, Suppen oder herzhafte Eintöpfe und besonders winterhart. Und seit langem ein Klassiker der norddeutschen Winterküche.

Rosenkohl

Rosenkohl ist eine vergleichsweise junge Kohlsorte und wurde zuerst in der Nähe von Brüssel angebaut. Daher ist Rosenkohl auch als „Brüsseler Kohl“ bekannt.

Roh oder frisch zubereitet, hat er einen würzig-bitteren Geschmack. Geröstet oder karamellisiert entfaltet er eine angenehme Süße und wird durch vorheriges Blanchieren zart.

Sein typisch mild-nussiges Kohlaroma entwickelt sich, wie bei Grünkohl, erst durch Frost.

Rotkohl

Rotkohl schmeckt leicht süßlich, etwas weniger „kohlartig“ als viele andere Sorten. Er harmoniert wunderbar mit Äpfeln, Preiselbeer- oder Johannisbeergelee sowie Essig und Gewürzen wie Zimt, Muskat, Piment, Wacholderbeeren u. a.

Perfekt für Salate, Schmorgerichte und als Beilage. Aber Vorsicht: Rotkohl soll „glänzen“. Sprich, er schmeckt mit (reichlich) Fett am besten.

Weißkohl

Weißkohl – besonders er galt früher als „Arme-Leute-Essen“. Der Klassiker für Krautsalat, Sauerkraut und Kohlroulade lässt sich vielseitig einsetzen und ist heute weltweit die Grundlage für viele Gerichte – Sauerkrautsuppen und Eintöpfe, Wraps, Pfannkuchen, Currys und viele mehr.

Sein Geschmack passt gut zu süßen und würzigen Aromen: Roh hat er eine leicht scharfe, bittere Note, die durch Kochen oder Dünsten immer weicher wird, und seine natürliche Süße nach vorn kommen lässt. Durch Rösten entwickelt er eine nussige, karamellige Süße.

Comfort Food pur! Wiederaufgewärmtes Sauerkraut oder Sauerkrautsuppe erhält eine ganze eigene komplexe Süße und schmeckt mit jedem Aufwärmen besser.

Wirsing

Elegant und zart. Mit seinen gekrausten Blättern eignet er sich besonders für gefüllte Rouladen und Suppen wie Minestrone oder als Beilage z. B. mit veganer Sahne oder gehackten Haselnüssen.

Wirsing wird nicht nur mit den Augen, sondern auch mit dem Ohr gekauft: Frisch ist er, wenn sich Blätter gut brechen lassen und sie leicht rasseln, wenn er geschüttelt wird.

Alltags-Tipp: Starte mit einer Kohlsorte, die dir vertraut ist, und probiere eine neue Zubereitungsart. Röste zum Beispiel Blumenkohl statt ihn zu kochen – die nussigen Noten könnten dich überraschen.

 

Über Kohl – Ein wenig Biologie, ein bisschen Ökologie

kohl_kohlweissling
kohl_wirsing

Nicht nur geschmacklich ist Kohl ein Gewinn – auch aus gesundheitlicher Sicht gehört er zu den Stars der Winterküche.

Egal, ob Grünkohl, Wirsing oder Blumenkohl – alle Sorten sind mit Vitaminen C, K und B und Mineralstoffen wie Kalium und Calcium. Ihre Ballaststoffe fördern die Verdauung, und die sekundären Pflanzenstoffe wirken entzündungshemmend.

Außerdem ist er günstig, regional und wächst in fast jeder Saison – ein echter Star, wenn es um Nachhaltigkeit geht.

Und das Beste? Kohl hält lange, besonders, wenn du ihn richtig lagerst. Er hilft also auch dabei, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren.

Übrigens: 100 Gramm Grünkohl enthalten mehr Kalzium als ein Glas Milch!

Glucosinolate: Die geheimnisvollen Schutzstoffe

Eines der faszinierendsten Merkmale des Kohls sind seine Senfölglykoside, auch Glucosinolate – schwefelhaltige Verbindungen, die von der Pflanze zur Abwehr von Fressfeinden produziert werden.

Beim Schneiden, Hacken oder Kauen von Kohl werden sie durch die Einwirkung von Enzymen in bioaktive Stoffe umgewandelt und es entstehen – für den Menschen gesundheitsfördernde – Senföle wie das Sulforaphan.

Glucosinolate beeinflussen aber auch den typischen Geschmack von Kohl, der je nach Sorte von mild bis scharf variieren kann.

Um Sulforaphan in der Küche nutzen zu können, beachte bitte, dass erst seine Vorstufe durch ein – nicht-hitzebeständiges – Enzym aktiviert werden muss.

Klingt kompliziert? Chemisch bestimmt, aber küchentechnisch kein Problem:

  • Ruhen lassen nach dem Zerkleinern: Schneide den Kohl und lass ihn etwa 40 Minuten ruhen, bevor du ihn weiterverarbeitest. In dieser Zeit aktiviert das Enzym das Sulforaphan, das hitzebeständig ist.
  • Senfpulver oder gemahlene Senfsamen: Falls du die Ruhezeit nicht einhalten kannst oder tiefgekühlten Kohl verwendest, gib nach dem Zerkleinern etwas Senfpulver hinzu. Das darin enthaltene Enzym hilft, dass doch noch Sulforaphan entstehen kann.

Alternativ: Da es nur eine kleine Menge sulforaphan-produzierendes Enzym benötigt, um diesen Vorgang anzukurbeln, kannst du bereits gekochtem Kohl einfach eine kleine Menge rohen beimengen. Win-win: eine Extraportion Knack im Essen.

Kohl richtig lagern

Achte darauf, Kohl richtig zu lagern, besonders in den Wintermonaten, wenn er oft in großen Mengen gekauft wird.

Kohl sollte an einem kühlen, trockenen und gut belüfteten Ort gelagert werden, um seine Frische zu erhalten.

  • Idealerweise lagert man Kohl bei Temperaturen zwischen 0 und 4°C, wie in einem Kühlschrank oder einem kühlen Keller.
  • Dabei sollte der Kohl nicht in Plastikbeuteln aufbewahrt werden, da diese die Feuchtigkeit stauen und zu Schimmelbildung führen können. Am besten lässt sich Kohl einfach ins Gemüsefach gelegt, mit den äußeren Blättern intakt, halten.
  • Kohl sollte allerdings nicht in der Nähe von Äpfeln oder anderen Obstsorten, die Ethylen abgeben, gelegt werde, da dies den Reifeprozess beschleunigt und der Kohl schneller welken kann.

Ungeöffneter Kohl kann so bis zu zwei Wochen halten, während zerkleinerter oder geschnittener Kohl schneller verbraucht werden sollte, da er schneller verwelkt.

Alternativ kann Kohl auch problemlos eingefroren werden, wobei er vorher blanchiert werden muss, um seine Textur zu bewahren.

Unser Tipp: Kohl blanchieren und in kleinen Vorratsgläsern einfrieren – dann ist immer eine Portion zur Hand: für den Smoothie, als Beilage oder oder.

Bei uns ist es Grünkohl – einfach weil alle ihn gerne überall dran haben – und so immer eine Portion Grün und natürlich Sulforaphan im Essen ist.

Zero Waste mit Kohl: Alles nutzen, nichts verschwenden

Kohl bietet eine großartige Möglichkeit, nachhaltig zu kochen und Abfall zu vermeiden. Fast jeder Teil des Kohls kann genutzt werden:

  • Blätter: Äußere Blätter eignen sich perfekt für Brühen, Suppen oder als Unterlage zum Dämpfen. Sie verleihen Gerichten eine würzige Note.
  • Strünke: Statt den Strunk wegzuwerfen, schneide ihn in feine Scheiben und brate ihn wie Steak oder würfle ihn für Suppen und Pfannen.
  • Blüten (bei Brokkoli oder Blumenkohl): Auch kleinere Röschen oder Blätter können roh oder gegart verwendet werden.
  • Reste: Übrig gebliebener gegarter Kohl? Ideal für Wraps, Füllungen, oder um damit Suppen oder Aufläufe zu verfeinern.

Alltags-Tipp: Reste kreativ zu nutzen: Warum nicht aus Kohlstrünken ein würziges Curry zaubern?

Kohl: Fokus auf Nachhaltigkeit

Angesichts der globalen Klimakrise wächst der Druck, nachhaltige Lebensmittelquellen zu finden. Kohl ist in vielerlei Hinsicht eine Lösung. Hier sind einige Aspekte – da geht natürlich noch mehr:

  • Geringer Wasserbedarf: Im Vergleich zu vielen anderen Gemüsearten benötigt Kohl relativ wenig Wasser, was ihn besonders für trockene Regionen attraktiv macht.
  • Regionale Verfügbarkeit: Kohl kann in gemäßigten Klimazonen nahezu überall angebaut werden, was die Abhängigkeit von importierten Lebensmitteln verringert und Transportemissionen reduziert.
  • Klimafreundliche Pflanze: Kohl hat eine hohe Fähigkeit, CO₂ zu binden und trägt somit zur Reduktion von Treibhausgasemissionen bei. Viele Kohlsorten sind zudem relativ resistent gegenüber Schädlingen, was den Einsatz von Pestiziden verringert.
  • Förderung der Biodiversität: Kohl kann in Fruchtfolgen mit anderen Nutzpflanzen angebaut werden und trägt zur Förderung der biologischen Vielfalt auf den Feldern bei, indem er Nützlingen wie Bienen und anderen Bestäubern Nahrung bietet.

 

Kohl in die Ernährung integrieren – so klappt’s

kohl_gruenkohl-chips-roh
kohl_gruenkohl-chips-tablet
kohl_gruenkohl-chips-fertig

Schon mal knusprige Grünkohlchips aus dem Ofen probiert? Oder würziges Kimchi als Topping für deinen Lieblingsburger?

Egal, ob du deine Ernährung gerade umstellst oder nach neuen Inspirationen suchst: Kohl ist ein perfektes Basisgemüse.

Tagesablauf: Wann passt Kohl auf den Teller?

Kurz gesagt: Immer

Egal, ob morgens, mittags oder abends – Kohl lässt sich individuell an deine Bedürfnisse und Wünsche anpassen. Hier ein paar Beispiele

  • Frühstück: Grünkohl in einem Smoothie mit Banane, Apfel und Zitrone. Der perfekte Start in den Tag.
  • Mittagessen: Ein asiatischer Chinakohlsalat oder ein wärmender Weißkohl-Eintopf gibt Energie und hält lange satt.
  • Abendessen: Ofengerösteter Rosenkohl mit Kartoffeln und einer Tahini-Zitronen-Sauce ist ein leichtes, nährstoffreiches Abendessen.

Wie lässt sich Kohl in den Wochenplan einbauen?

Ganz entspannt jeden Tag Kohl einbauen? Klar, warum nicht.

  • Montag: Wirsing-Pfanne mit Süßkartoffeln und Kichererbsen.
  • Dienstag: Sauerkraut-Pfanne mit Kartoffeln und Räuchertofu.
  • Mittwoch: Brokkoli-Pasta mit Cashew-Käse-Sauce.
  • Donnerstag: Chinakohl-Salat mit Erdnusssauce.
  • Freitag: Gebackener Blumenkohl mit Erdnuss-Dip.
  • Samstag: Rotkohlsalat mit Orangenfilets und Walnüssen.
  • Sonntag: Schmorkohl mit Linsen und Karotten.

Wie funktioniert Meal Prep mit Kohl?

Kohl lässt sich leicht vorbereiten und ist ein Allrounder für deinen Alltag. Aus unserer Küche, die 8 besten Tipps:

  1. Salate für mehrere Tage: Ein Weißkohlsalat mit Möhren, Äpfeln und einem Zitronen-Dressing bleibt im Kühlschrank mehrere Tage frisch und wird mit der Zeit sogar besser.
  2. Fermentieren: Bereite eine große Menge Weißkraut vor und fermentiere es – es hält sich wochenlang. Oder wie wäre es mit Kimchi – dem koreanischen Chinakohl-Fermentat?
  3. Rösten: Rosenkohl oder Grünkohlchips auf Vorrat rösten und als Snack oder Topping verwenden.
  4. Koche eine Basis: Kohlgemüse zubereiten und du kannst es über die Woche variieren: Sauerkraut als Suppe, Sauerkraut mit Kartoffelpüree und Bratling, Sauerkraut-Strudel, Sauerkraut als Beilage zu Linsensuppe, Krautflecken, Spätzle mit Sauerkraut und Linsen….
  5. Suppen und Eintöpfe: Koche eine große Portion Grünkohl-Eintopf oder eine Kohlsuppe vor. Sie werden bei jedem Aufwärmen besser oder können eingefroren werden.
  6. Beilage für viele Gerichte: Vorbereiteter Kohl lässt sich in Suppen oder Currys integrieren.
  7. Füllung: Gedämpfte Kohlblätter können mit Reis, Quinoa oder einer Linsen-Gemüse-Mischung gefüllt und später erwärmt werden.
  8. Salat-Vorrat: Rotkohl und Chinakohl lassen sich vorab hobeln und in luftdichten Behältern lagern – ideal für schnelle Salate oder als Rohkosttopping auf einem Gericht.

Wie macht man Kohl bekömmlich?

Manche Menschen reagieren auf Kohl mit einem aufgeblähten Gefühl. Diese Tipps helfen, Kohl bekömmlicher zu machen:

  • Blanchieren: Besonders bei Grünkohl und Rosenkohl kann kurzes Blanchieren die Bekömmlichkeit erhöhen, ohne dass der Geschmack verloren geht.
  • Gewürze nutzen: Kümmel, Fenchel und Ingwer wirken entblähend und harmonieren hervorragend mit den intensiven Aromen von Kohl.
  • Langsames Kochen: Gerichte wie Eintöpfe profitieren von einer längeren Garzeit, da die Zellstrukturen des Kohls so besser aufgeschlossen werden.

Aromen kombinieren – Gewürze und Kräuter für Kohl

kohl_gruenkohl-sesam

Die richtige Würze bringt Kohl erst richtig zur Geltung. Hier einige Gewürze und Kräuter, die perfekt passen:

  • Klassiker: Lorbeer, Wacholder, Muskatnuss, Kümmel
  • Würzig: Kreuzkümmel, Senfsaat, geräucherte Paprika
  • Frisch: Zitronenschale, Dill, Minze
  • Süß-säuerlich: Ahornsirup, Granatapfelkerne, Balsamico
  • Wärmend: Kümmel, Muskat, Paprika, Piment, Zimt
  • Frisch: Zitronensaft, Petersilie, Dill, Koriander
  • Herzhaft: Knoblauch, Rauchpaprika, Thymian, Rosmarin
  • Asiatisch inspiriert: Ingwer, Sojasauce, Sesam, Chili

Aromen mit Kohl hervorheben

Kohl ist ein Meister darin, Aromen aufzunehmen und zu verstärken. Nutze diese Eigenschaft, indem du ihn mit kräftigen Gewürzen kombinierst:

  • Indische Gewürzmischungen wie Garam Masala oder Kurkuma harmonieren besonders gut mit Blumenkohl und Grünkohl.
  • Mediterrane Kräuter wie Rosmarin und Thymian veredeln Wirsing oder Romanesco.
  • Asiatische Würzungen wie Sojasauce, Sesamöl und Chili geben Chinakohl und Pak Choi eine besondere Note.

Welche Gewürze Kohl lieben – und welche Gewürze der Kohl liebt

Kohl ist wie eine leere Leinwand, die du mit den richtigen Gewürzen in ein Meisterwerk verwandeln kannst. Hier ein paar Klassiker:

Gewürze, die den Kohl lieben:

Das sind die Gewürze, die besonders gut mit den Aromen des Kohls harmonieren und seine Vielfalt betonen:

  • Kreuzkümmel: Sein erdiger, leicht nussiger Geschmack unterstreicht die Tiefe von Kohl und passt perfekt zu deftigen Eintöpfen oder Currys.
  • Kurkuma: Mit seiner milden Bitterkeit und goldenen Farbe bringt Kurkuma eine warme Note in Kohlsuppen oder Gerichte mit gebratenem Kohl.
  • Knoblauch: Ob roh, geröstet oder in Öl angebraten – Knoblauch hebt die Süße des Kohls hervor und gibt ihm einen würzigen Kontrast.
  • Ingwer: Seine frische Schärfe bringt vor allem in asiatischen Gerichten Leichtigkeit und Ausgewogenheit.

Gewürze, die der Kohl liebt:

Das sind Gewürze, die der Kohl regelrecht aufnimmt und geschmacklich „trägt“, indem er sie mildert und abrundet:

  • Muskat: Besonders in cremigen Gerichten wie Rahmwirsing oder Gratin ergänzt Muskat die natürlichen Noten von Kohl mit einer leicht würzigen Wärme.
  • Lorbeer: In Schmorgerichten gibt Lorbeer seine subtilen, harzigen Aromen ab, die der Kohl aufnimmt und harmonisch in den Gesamteindruck integriert.
  • Piment: Mit seiner Mischung aus süß und würzig wird Piment in Gerichten wie Rotkohl oder Sauerkraut zum Highlight.
  • Chili: Kohl puffert die Schärfe von Chili etwas ab, wodurch das Gericht würzig, aber nicht überwältigend wird.

Probiere doch mal Grünkohl mit Sesamöl, Knoblauch und einem Hauch Sojasauce. Ein ganz neuer Geschmack, der dich überraschen wird.

 

Inspiration für deine Kohl-Küche

kohl_blumenkohl-roh
kohl_blumenkohl-zubereitung

Mini-Rezepte

  • Grünkohl-Pesto: Frischer Grünkohl wird blanchiert, dann mit Walnüssen, Knoblauch und Olivenöl zu einem cremigen Pesto verarbeitet. Perfekt zu Pasta oder als Brotaufstrich.
  • Rotkohlsalat: Fein geschnittener Rotkohl wird mit geriebenem Apfel, Walnüssen und einer leichten Vinaigrette aus Essig, Öl und Senf vermengt – ein knackiger Wintergenuss.
  • Rosenkohl aus dem Ofen: Die kleinen Röschen werden halbiert, mit Olivenöl, Balsamico und Honig vermengt und goldbraun geröstet.
  • Wirsingrouladen: Die großen Blätter werden blanchiert, dann mit einer Füllung aus Linsen, Zwiebeln und Kräutern gefüllt und geschmort.
  • Blumenkohl-Steaks: Blumenkohl wird in dicke Scheiben geschnitten, mit Kräutern und Zitronensaft gewürzt und in der Pfanne gebraten.
  • Sauerkraut Deluxe: Sauerkraut wird mit Zwiebeln, Äpfeln und einem Schuss Weißwein verfeinert – eine fruchtige Variante des Klassikers.

Kohl weltweit: Von Kimchi bis Coleslaw

Kohl ist ein echter Weltbürger. Egal, ob in Asien, Europa oder Amerika – überall wird er gefeiert. Hier ein kleiner Überblick über seine kulinarischen Facetten:

  • Korea: Kimchi – fermentierter Kohl mit Chili und Knoblauch. Pikant, scharf und unglaublich aromatisch.
  • Deutschland, Polen, Niederlande, Österreich, Estland, Schweden und viele andere: Klassisches Sauerkraut – als Beilage, in Suppen oder in einer modernen Bowl sowie Kohlrouladen – mit Fleisch oder Linsen, Gemüse und Reis gefüllte und gerollte Kohlblätter.
  • Argentinien: Empanadas de Repollo – Teigtaschen mit einer Füllung aus Kohl.
  • Brasilien: Feijão Tropeiro – Eintopf mit Kohl, Bohnen und Reis.
  • Italien: Ribolitta – eine toskanische Gemüsesuppe mit Schwarzkohl.
  • Indien: Aloo Gobi – Blumenkohlcurry mit Kokosmilch, Kreuzkümmel und Kurkuma.
  • Frankreich: Chou Farci – Wirsingblätter gefüllt mit Reis und Fleisch.
  • Äthiopien: Atayef – Teig, gefüllt mit einer Mischung aus Kohl und Gewürzen.
  • Neuseeland/Australien: Kohl in Eintöpfen und Cabbage Rolls – Kohlblätter, gefüllt mit Reis und Hackfleisch.
  • USA: Coleslaw – der cremige Krautsalat passt nicht nur zu BBQ, sondern auch zu pflanzlichen Alternativen wie Jackfruit-Burgern.

Jede Kultur hat ihre eigene Art, Kohl zu würdigen – was uns wieder zeigt, wie universell dieses Gemüse ist.

 

Fazit: Kohl im kulturellen Wandel

kohl_blumenkohl-messer

Kohl ist nicht nur ein vielseitiges Lebensmittel, sondern hat auch als kulturelles Symbol Bedeutung. Von den traditionellen europäischen Gerichten bis zu modernen Superfood-Trends hat Kohl die Küche und die Kulturen weltweit geprägt.

Während Kohl früher oft als schlicht und rustikal galt, steht er heute für Nachhaltigkeit, Regionalität und Kreativität.

Angesichts der zunehmenden Bedeutung nachhaltiger Ernährung, könnte Kohl eine Schlüsselrolle in der Zukunft unserer Ernährung spielen. Seine geringe Umweltbelastung, die einfache Lagerung und die Vielseitigkeit in der Verarbeitung machen ihn zu einem Vorbild für eine ressourcenschonende Ernährung.

Besonders in der pflanzlichen Küche könnte Kohl eine zentrale Rolle übernehmen, da er sowohl nahrhaft als auch erschwinglich ist.

In diesem Sinne:

 

Gib Kohl eine Chance!

 

PS:

Der berühmte „Kohldampf“ ist nicht nur eine lustige Redewendung! Kohl hat durch seinen hohen Ballaststoffgehalt eine sättigende Wirkung und sorgt dafür, dass du lange satt bleibst.

Aromen entdecken – pflanzlich genießen?

Hier gibt’s mehr …

Tür 18: Lebkuchengewürz: Nicht nur für Kekse

Tür 18: Lebkuchengewürz: Nicht nur für Kekse

Ob in herzhaften Gerichten, wie einer würzigen Kürbissuppe, oder in winterlichen Getränken – Lebkuchengewürz ist der Duft und Geschmack von Weihnachten. Es weckt Erinnerungen an frisch gebackene Plätzchen, Glühwein und festliche Märkte. Doch dieses aromatische Gewürz...

Tür 17: Dill: Ungewöhnlich, aber festlich

Tür 17: Dill: Ungewöhnlich, aber festlich

Dill ist vielleicht nicht das erste Gewürz, das man mit Weihnachten in Verbindung bringt. Doch dieses aromatische Kraut, das meist für Gurken oder Fischgerichte genutzt wird, kann auch festliche Gerichte bereichern. Wissenswertes über Dill Dill ist ursprünglich im...

Tür 16: Wacholderbeeren: Der Geschmack des Winters

Tür 16: Wacholderbeeren: Der Geschmack des Winters

Hinter unserem heutigen Türchen verstecken sich Wacholderbeeren. Perfekt für die kalte Jahreszeit sorgen die aromatischen Beeren für eine rustikale und zugleich festliche Note – unverzichtbar in der Adventszeit! Wacholderbeeren sind das perfekte Aromamittel für die...

Let’s schnack

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Consent Management Platform von Real Cookie Banner