Gado-Gado: Gerne mit ein bisschen mehr Erdnuss-Sauce!

01.04.2024
Gado-Gado

Überall in Indonesien wird Gado-Gado, dieser super leckere vegetarische Salat, angeboten. Manchmal mit Tofu, manchmal mit Tempeh oder mit hart gekochten Eiern. Von Garküchen, kleinen Verkaufsständen über Restaurants bis zu Hotels. Und natürlich weltweit in indonesischen Restaurants sowie aufgrund der Kolonialgeschichte viel und gerne bei unseren Nachbarn in den Niederlanden.

Erdnuss-Sauce und das Gado-Gado-Potential

Bei uns leider bisher nicht so bekannt, ist Gado-Gado ein absolutes Soul Food voller Umami. Wer es einmal probiert hat, wird es in der ein oder anderen Variation immer wieder machen wollen. Versprochen!

Gado-Gado kombiniert leichte Süße, Schärfe und herzhaften umami-Geschmack. Immer im Vordergrund und der Star des Gerichts: der Geschmack der Erdnuss-Sauce.

Und die hat einfach Suchtpotential.

Und nein, du willst jetzt nicht wissen, wie oft es bei uns Erdnuss-Saucen gibt. Sagen wir doch einfach … bisweilen … öfter … häufig! Okay … Wir würden uns gerne davon ernähren.

Kein Wunder, oder? Schließlich werden Erdnuss-Saucen in so vielen Küchen geschätzt und beispielsweise in Indonesien, Thailand, Malaysia oder Vietnam und China sowie in Suriname, dem Senegal, Benin, Uganda oder Mali häufig verwendet. Aber auch in den Küchen des Mittleren Ostens, auf den Philippinen und in Europa (hier hauptsächlich in den Niederlanden) findet sich die Sauce – wenn auch seltener.

Zurück nach Indonesien: gado-gado bedeutet „Mischmasch“ oder „Durcheinander“ und wie es sich für ein richtiges Durcheinander gehört, hat jedes Gebiet seine eigene Variante der Sauce, des Gemüses und der Beilagen.

Vergiss also gleich jegliche Standardisierung dieses Rezeptes und tobe dich in der Welt der Gemüse- und Erdnuss-Saucen aus, bis du deine Lieblingskombination oder Kombinationen gefunden hast.

Und ja … wir haben auch schon mehrere davon … und ja, unten gibt es natürlich unsere Anregungen, Ideen und Inspirationen für dich.

Gado-Gado ist in indonesischen Familien auch als Reste-Essen sehr beliebt: Alles darf rein und wird von der Sauce liebevoll verdeckt. Wir feiern diesen Ansatz regelmäßig!

Du brauchst nur ein paar Tage die Gemüsereste im Kühlschrank zu sammeln und schon hast du ein fertiges Essen: a) immer neu kombiniert, b) kaum Zubereitungszeit und c) Ressourcen und Umwelt geschont.

Resteverwertung nicht nur sinnvoll, sondern auch noch so richtig lecker.

 

Gado-Gado – Das Original

Buddah-Statue
Sambal
Gado-Gado: gekochtes Ei, Gurke, Sojasprossen

Das Gericht wird meist lauwarm serviert und man geht davon aus, dass es sich ursprünglich um ein sundanesisches Gericht handelt, denn es ist vorwiegend im Westen Javas verbreitet.

In einem indonesischen Menü dienen Salate nicht – wie bei uns gerne – als Vorspeise, sondern werden mit der weiteren Auswahl an Gerichten zum Reis serviert.

Aber keine Regel ohne Ausnahme: Einige Salate, wie Gado-Gado, werden als eigenständige Haupt- oder Zwischenmahlzeit genossen.

Wie in indonesischen Salatdressings üblich findet sich auch in der Erdnuss-Sauce des Gado-Gado reichlich Chili für Schärfe, Limetten oder Tamarindenmark für Säure, Palmzucker und Erdnüsse für Süße und Erdigkeit sowie Garnelenpasten für die Salzigkeit wieder.

Bumbu kacang – Die Erdnuss-Sauce fürs perfekte Gado-Gado

Bumbu, in Indonesien die Bezeichnung sowohl für Würzmittel als auch für Pasten, gibt es in der indonesischen Küche reichlich.

Wie bereits erwähnt, die Erdnuss-Sauce ist der Star – der Schlüssel für ein gelungenes Gado-Gado.

Das Basis-Rezept wird aus gerösteten gemahlenen Erdnüssen, Palmzucker, Knoblauch, Schalotten, Salz, Tamarinde und Wasser angerührt.

Aber auch Kokosmilch, Sojasauce, Galgant/Ingwer, Knoblauch und andere Gewürze, wie z. B. Kumin oder Koriander, können problemlos verarbeitet werden.

Und natürlich Chilischoten, oft auch in Form von Sambal, der mehr oder weniger scharfen Würzsauce auf Chili-Basis, die es in Indonesien in unzähligen Varianten gibt und dort eigentlich nie fehlen darf. Beim Gado-Gado findet sich meist Sambal Trassi (= Garnelenbasis).

Traditionell ist die Zubereitung im Mörser: Die trockenen Zutaten liegen dabei unten. Tamarindensaft wird hinzugegeben, um die gewünschte Konsistenz zu erreichen.

Wenn es schnell gehen soll, tut es auch fertiges Erdnussmus und/oder Erdnussbutter.

Aber Achtung: Die Textur wird dadurch schnell zu weich und elastisch … schmeckt aber natürlich auch mega-lecker.

Wenn du Zeit und Muße hast: Es lohnt sich, Erdnüsse zu puhlen. In Kombination mit Ingwer und Knoblauch einfach nur himmlisch (jop, erwischt … ich bin völlig verrückt danach) und – sooo lange dauert es nicht … Also einfach mal 15 Minuten mehr rechnen und ausprobieren.

Kein Gado-Gado ohne Gemüse & Co

Die Gemüsekomposition variiert und du kannst dich saisonal und nach deinen Vorlieben austoben. Meist besteht sie aus einer Kombination von:

  • Grünem Gemüse wie Chinakohl, Weiß- oder Spitzkohl, Spinat und grünen Bohnen
  • Mungohnensprossen (taugé)
  • Kartoffeln
  • Salatgurke

Du solltest möglichst festes Gemüse verwenden, damit aus dem „Mischmasch“ kein „Mischmatsch“ wird.

Dazu werden gekochtes Ei, gebratener oder frittierter Tofu und Tempeh gegeben.

Alle Zutaten werden blanchiert oder leicht gekocht – außer Tempeh und Tofu, die gebraten werden und der Salatgurke, die frisch serviert wird.

Und natürlich: Garnitur und Reis

In Indonesien wird Gado-Gado meist mit Reis in Bananen- oder Palmenblättern oder mit separatem Reis serviert.

Fast immer gibt es krupuk (Garnelenchips) und frittierte Zwiebelstückchen dazu.

 

Unsere pflanzenbasierte Interpretation

Texturen Erdnüsse
Kurkuma, Ingwer, Limetten
gado-gado_tempeh
Gemüse

Für unsere Variante wählen wir gerne Tempeh.

Eier lassen wir natürlich weg. Aber – sozusagen als „Protein-Ersatz“ gibt es bei uns schwarze Bohnen. Schmeckt und gibt dem Ganzen einen zusätzlichen Farb-Kick.

Krupuk und andere frittierte Beilagen werden ersatzlos gestrichen und statt Sambal Trassi verwenden wir Sambal Oelek.

Das Gemüse ergänzen wir um Karotten – einfach, weil sie uns schmecken und immer verfügbar sind. Aber auch Mangold, Erbsen oder Kohlsorten wie Brokkoli, Grün-, Rot- und Blumenkohl verwenden wir gerne.

In unsere Erdnuss-Sauce geben wir grundsätzlich etwas Tomatenmark und Kurkuma (möglichst frisch gerieben).

Beides tolle (und gesunde) Zutaten, die bei uns viel Verwendung finden: Tomatenmark fürs umami und Kurkuma für etwas Farbe und als Verbindung zwischen den Gewürzen.

Gado-Gado kann nach Belieben und Saison immer wieder neu erfunden werden!

Unsere „Schnell-Variante“ besteht z. B. nur aus gedünsteten Karotten, Chinakohl, roten Peperoni und Reis, die wir mit einer Sauce aus Erdnussmus, geriebenem Ingwer und Knoblauch, Sambal, Sojasauce, Tomatenmark, Kurkumapulver sowie Sojamilch und Wasser vermengen.

Obendrauf ein paar Edamame-Bohnen und geröstete Erdnüsse geben, dazu vielleicht noch etwas Babyspinat – fertig.

Ruckzuck gemacht und soooo lecker.

Perfekt passen auch restliche Salzkartoffeln vom Vortag, jede Art von festem Gemüse und je nach Lust und Laune Kokosmilch, Asia-Saucen oder auch Curry-Pasten dazu.

 

Gado-Gado – Ein Rezept

Gado-Gado

Indonesischer Gemüse-Reis-Salat mit Erdnuss-Sauce: Vorsicht Suchtpotential!

Wissenswert

Gado-Gado ist Umami pur!
 
Die Schärfe der Chilis, die Säure von Limetten oder Tamarinde, die Süße der Erdnüsse sowie die salzige Note der Sojasauce schaffen eine leckere ausgewogene Balance der Geschmäcker und Aromen.
 
Die Erdnuss-Sauce verleiht ihm dabei seine wunderbare cremige Textur und verbindet die einzelnen Zutaten.
 

Zutaten

Salat

  • 300 g Kartoffeln (mundgerecht geschnitten)
  • 200 g Karotten (mundgerecht geschnitten)
  • 200 g Grüne Bohnen
  • 100 g Mungobohnensprossen
  • 200 g Tempeh
  • 200 g Kohl
  • 150 g Baby-Spinat
  • 1 Salatgurke
  • 150 g schwarze Bohnen (vorgekocht)

Erdnuss-Sauce

  • 200 g Erdnüsse in Schale (alternativ 150 g Erdnussmus, crunchy)
  • 2 Zehen Knoblauch
  • 2 Schalotten
  • 1 EL Sambal Oelek (alternativ 2 Chilischoten)
  • Saft von 1⁄2 Limette
  • 1 TL Tamarinde
  • 2 EL Sojasauce
  • Etwas Wasser u/o Pflanzendrink
  • Nach Geschmack Cayenne, Kumin, schwarzer Pfeffer, Bockshorn o. a.

Dazu

  • Reis (vorgekocht)
  • Zum Garnieren: Frische Kräuter

Zubereitung

Salat

  1. Karotten, Kartoffeln und grüne Bohnen bissfest kochen und beiseitestellen
  2. Bohnensprossen kurz blanchieren und ebenfalls abtropfen lassen
  3. Tempeh anbraten
  4. Restliches Gemüse, Salate und Bohnen putzen und vorbereiten

Erdnuss-Sauce

  1. Erdnüsse puhlen
  2. Erdnüsse mit Knoblauch, Ingwer und Schalotten, evtl. Chilischoten und etwas Flüssigkeit im Mixer (oder im Mörser) zu Paste verarbeiten
  3. Paste dann mit allen Zutaten in einem Topf bei geringer Wärmezufuhr zu einer glatten Sauce verarbeiten
  4. Je nach gewünschter Konsistenz etwas Wasser oder Pflanzendrink hinzufügen
  5. Mit Cayenne, Kumin, schwarzer Pfeffer, Bockshornklee o. a. abschmecken
  6. Gemüse, Salate, Tofu und den Reis anrichten, die Erdnuss-Sauce über den Salat gießen und mit frischen Kräutern garnieren

Wie das Land, so das Essen – vielfältig, vielschichtig und immer wieder für eine Überraschung gut.

Gado-Gado ist einzigartig.

Es bringt scharfe, süße, saure und salzige Geschmacksnoten zusammen auf den Teller (oder in die Schale) und ist zugleich ein Joker in der Resteverwertung.

Alles in allem eins der besten umami-Soul-Foods, die wir kennen! Und definitiv eins unserer Lieblingsessen – deins auch?

 

Guten Appetit – Selamat makan

 

PS: 

Und natürlich freuen wir uns sehr, wenn du uns deine Lieblingskombi in den Kommentaren hinterlässt.

 

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