Buchweizenbrot wird selten aus reinem Buchweizenmehl, sondern meist mit einem weiteren Mehl gebacken. Das fehlende Gluten verhindert ein gutes Backergebnis. So die Theorie.
Buchweizenbrot – Auch eine persönliche Herausforderung
In unserem Buchweizenbrot finden sich nur drei Zutaten: Buchweizenkörner, Salz und Wasser.
Das Einzige, was du tatsächlich reichlich benötigst, ist Zeit. Aber – das ist bei Bäckern und Bäckerinnen, die ihr Handwerk auf traditionelle Art und Weise ausführen, auch nicht anders.
Und es lohnt sich:
Man findet dort keine Zutaten aus der – gerne über 20-teiligen – Inhaltsliste eines Industriebrots wie diverser Verdickungsmittel, Enzyme, Fette, Magermilchpulver, Emulgatoren und dunkelfärbender Stoffe zur Vorspieglung eines hohen Vollkornanteils.
Die Sache hat jedoch einen kleinen Haken … wir backen selten. Eigentlich nie.
Kekse und Torten haben bei uns den gleichen Stellenwert wie Desserts. Gaaaanz ganz weit unten.
Denn a) sitzt bei uns eher die Fraktion „Herzhaft“ am Tisch und b) habe ich einfach zwei linke Hände, was meinen Umgang mit Backwerk anbelangt.
Ich bewundere daher alle, die backen und schöne Torten oder Kekse zaubern können, zutiefst.
Daher ist auch Brot eine Herausforderung, der wir uns aber wegen des Geschmacks zwischendurch mal stellen.
Buchweizenbrot sogar eine Doppelte: denn es fehlt ja das Gluten.
Und so gelingt das Buchweizenbrot für Nicht-Bäcker
Du siehst, Backen gehört definitiv nicht zu unseren Kernkompetenzen, eigentlich nicht mal zu unseren Kompetenzen.
Backrezepte müssen folglich sehr, sehr einfach und verständlich, leicht umsetzbar und vor allem gelingsicher sein.
Aber zum Glück gibt es Brotbackrezepte wie dies hier: Genau genommen musst du den Buchweizen nur einweichen, pürieren und dann in den Ofen schieben.
Klingt gut für dich? Für uns auf jeden Fall.
Das Ganze funktioniert in etwa wie bei Overnight-Oats. Als Erstes werden die Körner in Wasser eingelegt. Durch das Einweichen werden sie besser verdaulich.
Gelernt bei Schwiegersohn aka unser Mann am Brotofen: Einweichen in reinem Wasser ist die einfachste Möglichkeit der Fermentation. Bei Sauerteig oder Sauerkohl kommen Starthilfen hinzu, um den Prozess stärker anzuregen.
Für unser Brot reicht es aber, die Mikroben, die auf den Buchweizenkörnern sitzen, durch Einweichen zu aktivieren. Dadurch starten sie die Fermentation und das Korn quillt auf.
Der Buchweizen wird so zum Gären gebracht und kann ohne Backtriebmittel aufgehen.
Am Folgetag wird dann püriert und alles noch mal für 24 Stunden an einen warmen Platz gestellt. Jetzt kannst du eventuelle Geschmacksträger vorsichtig unterheben und dann wird gebacken.
That‘s it!
Buchweizenbrot – Unser Rezept
Buchweizenbrot: Braucht zwar Zeit, dafür aber leicht zuzubereiten und mit unverfälscht nussigem Geschmack – auch für Nicht-Bäcker.
Wissenswert
Das Brot hält im Brotkasten ca. 2–3 Tage. Es kann aber auch gut in Scheiben geschnitten, eingefroren und dann getoastet werden.
Du möchtest Sonnenblumen-, Kürbiskerne oder Nüsse mit backen? Lasse diese vorher etwa 2 Stunden quellen, bevor du sie in den Teig einrührst.
Hervorragend schmecken auch getrocknete Tomaten, eingelegte Peperoni, Oliven oder Zwiebeln!
Zutaten
- 400 g Buchweizen
- 180 ml Wasser
- etwas Salz
- evtl. Kräuter und Saaten
Zubereitung
- Buchweizen gut waschen und über Nacht in reichlich Wasser einweichen
- In einem Sieb gut abtropfen lassen und anschließend in einer Schüssel (kein Metall) Buchweizen und Wasser zu einer glatten Masse pürieren
- Die Schale mit einem Tuch abdecken und für 24–36 Stunden an einem warmen Platz gehen lassen
- Sobald der Teig feine Blasen bildet, ist er bereit für den nächsten Schritt – ansonsten muss er noch etwas länger liegen
- Dann vorsichtig das Salz und eventuelle weitere Zutaten unterheben und den Teig in die Kastenform umfüllen
- Bei 200 °C Ober-/Unterhitze für ca. 1 Stunde backen und anschließend gut auskühlen lassen
Und ja – ein reines Buchweizenbrot ist fester als ein Weißbrot aus industrieller Herstellung. Ich meine damit diese großen Lappen, die man als „American Sandwich“ bekommt. Aber es ist luftiger als ein Pumpernickel. Was nicht wirklich schwierig ist, auch wenn ich zu den Fans dieses Roggenbrotes zähle, so kaut sich das schon schwieriger.
Es kommt nur auf die Perspektive an.
So einfach – so lecker!
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